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Erinnerung an Charles Munch

Beim Durchforsten der der Online-Mediathek kam mir erneut der Dirigent Charles Munch unter die Ohren. Zusammen mit dem Boston Symphony Orchestra. Da war sofort die Erinnerung wach an meine erste Begegnung mit ihm als Dirigent dieses Orchesters.

Gescannt

Drinnen. Foto: Hufner
Drinnen. Foto: Hufner

Vor wenigen Tagen durfte ich einmal wieder Gast sein bei einer relativ spontan einberufenen Pressekonferenz. Dieses mal im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages. Da gelten andere Sicherheitsvorschriften als bei Einladungen an anderen Stellen. Zur Anmeldung reichen zwar Name und Geburtsdatum, aber will man in das Gebäude, wird man durch einen Scanner geschickt nachdem man zuvor alles mögliches extra auszupacken hat und dies auf anderem Wege durchleuchtet wird.

Das Rechtsverständnis des H. Seehofer

Scheißverbot. Foto: Hufner
Scheißverbot. Foto: Hufner

In den letzten Wochen hat die Bayerische Staatsregierung immer wieder den Versuch unternommen, die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung zu kritisieren. Kritik gehört zur Politik, das ist keine Frage. Und gerade in Zeiten einer großen Koalition muss man sich auch über interne Diskussionsfreude innerhalb der Regierungskoalition freuen. Aber hier liegt der Fall anders.

Seehofer und die Seinen meinen, ein Gutachten ehemaliger Verfassungsrichter im Gepäck, die Flüchtlingspolitik der Regierung, sei nicht verfassungsgemäß. Und man überlege sich vor das Verfassungsgericht in Karlsruhe zu gehen, um das nachzuweisen – bzw. nachweisen zu lassen. Ein Winkelzug, um die Regierung zu einem Umlenken zu zwingen.

 

Schaf im Wolfspelz

Matthäus Franck: Mißgestaltetes Schaf, geboren in Meersfeld bei Frankfurt. 1567, Holzschnitt, 27,5 × 37 cm. Zürich, Zentralbibliothek. Gedruckt von Matthäus Franck in Augsburg
Matthäus Franck: Mißgestaltetes Schaf, geboren in Meersfeld bei Frankfurt. 1567, Holzschnitt, 27,5 × 37 cm. Zürich, Zentralbibliothek. Gedruckt von Matthäus Franck in Augsburg

Mut zur Wahrheit wäre eigentlich mal angebracht – bei der AfD.

Folgendes: Ich war auf der Suche nach Informationen zur AfD in unserem Wahlgebiet. Mal schauen, wer hier was so macht und sagt, in Kleinmachnow und Umgebung. Viel war da nicht zu finden, man wurde weitergeleitet zum gesamten Gebiet, Potsdam-Mittelmark. Die dort angeteaserten Texte boten das Übliche. Die Opferrolle der AfD wurde artikuliert. Mehr Informationen zum Programm? Da sollte man sich doch die Leitlinien ansehen unter dem Titel „Mut zur Wahrheit“. Und da wurde man in der Tat fündig: Was die AfD so aktuell in ihren eigenartigen Thesen so verlauten lässt, findet man da gar nicht: Unter Punkt 15 steht da:

„Politisch Verfolgten im Sinne des Grundgesetzes ist Asyl zu gewähren. Als Gäste des Landes sollen Asylanten würdig behandelt und als Mitmenschen akzeptiert werden, wozu auch das Recht gehört, ihr Auskommen selbst erarbeiten zu dürfen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Aus Gründen der Humanität ist es eine Pflicht, Kriegsflüchtlingen bei uns oder an anderen sicheren Aufenthaltsorten mit Unterkünften und dem notwendigen Lebensunterhalt beizustehen.“ (S. 11-12)

Der Mann im Bus – Odo Marquard

Verschwommene Zukunft. Foto: Hufner
Verschwommene Zukunft. Foto: Hufner

Als ich in Gießen zu studieren anfing, war mir sein Name kein Begriff, dabei hatte mein Vater schon die Reclamheftchen gelesen, die er finden konnte: Odo Marquard, der vor wenigen Tagen im Alter von 87 Jahren verstarb.

Argumentationsfehler in der Netzpolitik

Leere Tankstelle. Keine Energie. Foto: Hufner
Leere Tankstelle. Keine Energie. Foto: Hufner

Der Ex-Pirat Christopher Lauer hat bekanntlich einen neuen Job. Er berät die Axel-Springer-Welt in Sachen Strategie und so. In dieser Funktion hat er dem Spiegel ein Interview gegeben. Darin stimmt er nun dem Leistungsschutzrecht für Presseverlage zu, das er vor einiger Zeit noch ablehnte und zu Petitionen gegen das entprechende Gesetz aufrief. Zum Beispiel auf Twitter. Angeblich ist Lauer dabei, alte Einträge zu löschen. (Diese Funktion  gibt es, warum sollte man sie nicht nutzen.)

Bedrohliches / Ignorantes / Unverantwortlichkeit

Tuten und Blasen. Foto: Hufner
Tuten und Blasen. Foto: Hufner

In letzter Zeit haben sich die Schwierigkeiten beim Betreiben eines aufklärerischen Blogs doch sehr aufgetürmt - hier nicht, weil die Kritische Masse eh keiner mehr kennt. Nicht das erste mal hat man einen Anruf, ein paar pampige Mails zu einem Thema erhalten, das man so veröffentlicht hat. Darauf zu verweisen sollte man nicht, es sei „für beide nicht gut“. Dann wird einem auch mal gern erklärt, wie man seine Arbeit zu tun habe, was man thematisieren dürfe und was nicht. Manchmal geschieht das direkt, öfter auch hintenrum.

Identität, Nation und Globalisierung

Deutsche Fahne 2014. Foto: Hufner
Deutsche Fahne 2014. Foto: Hufner

„Ohne Zweifel, der Weg der Deutschen zu jener Nationenbildung, die sie jetzt erreicht haben, war ein Weg scheinbarer Erfolge, bitterer Katastrophen, säkularer Verbrechen, die sie begangen haben, und schließlich einer Bescheidung, die es begreiflich macht, warum der Begriff einer deutschen Staatsnation heute nicht ohne emotionale Belastung verwendet wird,“ schreibt der Historiker Reinhart Koselleck. Er umreißt damit in wenigen Worten die Schwierigkeit speziell der deutschen Geschichte, die bis in die Gegenwart unter den weltpolitischen Veränderungen sich abzeichnen.

Strudelwärts

Auto mit Augen. Foto: Hufner
Auto mit Augen. Foto: Hufner

Gerade beim Weiterhören durch die digitalen Bäuche der Musikgeschchte wieder bei Franz Schubert gelandet. Und auch hier ein Stück ausgemacht, der direkt ins vegetative System einschießt ohne Umweg berührt. Ein Impromptu. Erinnerung an die Samstage bei meiner Tante in Westhagen (Cola und Kaugummi frei, Fernsehen, Steak und Gurkensalat). Auch meine Tante hatte im Betongebiet von Westhagen eine kleine Plattensammlung und eine Stereoanlage. Hier die Fünfte von Beethoven gehört mit einem amerikanischen Orchester, Boston war es wohl mit Charles Munch. Hier gab es auch andere Musik und ich konnte ihr meine Kompositionen vorspielen auf Kassette. Ganz oben im Haus mit Dachterrasse die Familie Wolkenhauer, er und sie. Er mit einem Glasauge und Fotofan. Beratung über die Kamera, die ich mir kaufen wollte. Heute kaum denkbar: Mehrere Monate Suche, Beratung hier und dort, Testhefte ohne Ende aus der Stadtbibliothek. Eine Welt noch ohne Computer und Internet. Nicht einmal mit Privatfernsehen.

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