Der Zitherspieler Robert Zollitsch kennt keine Berührungsängste
Als ich Robert Zollitsch das erste Mal traf, war es auf dem internationalen Folk- und Tanzfestival in Rudolstadt, da gehörte er für mich wie so viele aus dieser Branche in die Ecke des naiven Exoten. Und dann spielte er auch noch Zither, ein Instrument, welches durch Benutzung in zahlreicher volkstümelnder Musik ohnehin problematisch war. Dieses schiefe Bild wurde unmittelbar korrigiert, als ich ihn spielen hörte. Da war ein musikalisches Engagement entwickelt, das gegen den gegenwärtigen musikalischen und lyrischen Beliebigkeitsbrei Position bezog, ohne abgedroschene und antrainierte Rhetorik wiederzukäuen. Ob nun die musikalischen Einflüsse aus Bayern oder der Mongolei stammten, war bedeutungslos. Da war nun einer auf der Bühne, mit einer Präsenz und einer genau definierten Freundlichkeit. Im Gespräch beim Frühstück am nächsten Morgen verdichtete sich dieses Bild. Da saß kein weltabgewandter Mensch neben mir, sondern einer, der sich immer am Ort befand und selbst auf meine manchmal recht verquirlten Fragen ernsthaft-schmunzelnd einging. Er ist schon ein besonderer Mensch, der Robert Zollitsch. mehr davon
Eigene Konzertreihe im Konzerthaus, Ideen zur Hochschulausbildung: das Vogler Quartett setzt Akzente
Als sich die Musik-Biennale 1999 um die Musik der 80er Jahre bemüht hat, lag es auf der Hand, auch eines der extremsten Werke aus dieser Zeit zur Aufführung zu bringen: Morton Feldmans 1983 komponiertes Zweites Streichquartett. Es ist mit einer Dauer von vier bis fünf Stunden eines der längsten Kammermusikwerke überhaupt. Natürlich gibt es kein Quartett, das dieses Stück im „Repertoire" hat. mehr davon