Henrietta Collins and the Wifebeating Childhaters

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Ich bin Quirinus noch was schuldig. Es mag gut passen zur Zeit. Damals verfasste Quirinus den Text „Die Rammsteinfresserin“ und ich erwähnte Herietta Collins and The Wifebeating Childhaters feat. Henry Rollins, eine EP von 1984 (um den Dreh). Quirinus setzte sich damals auseinander mit der Frage von Gewaltverherrlichung oder -auslösung durch Musik und Kunst im weiteren Sinn.

Henry Rollins, ein irrer Typ, ein Tier von Mann. Riesen-Tattoo auf dem Riesenrücken (Search [oder Kill] and Destroy). Ich habe den mal in Marburg live hören können und habe mich die ganze Zeit nicht getraut, eine Zigarette anzuzünden, weil ich befürchtete, der kommt da oben runten und langt mir eine. Daneben das Bild, Rollins im Lotussitz vor dem Konzert und vor den Lautsprechern, lässt sich langsam Trance schwingen. Irre. Später bekam ich die Talks von Rollins zu lesen. Der haut auf die Pauke und hätte ichs früher gelesen, ich hätte doch geraucht damals.
OK. I hate alcohol. I hate cigarettes. I hate pot. I hate drugs. I do have an opinion on them … But I'm not gonna slap your drink out of your hand. I'm not gonna slap the joint out of your mouth. (…) OK. So America, where I live, is a killing machine. … They will keep you on the planet ountil you are about 65. And in that time they milked aour blood out of your dick! They sold you life-styles. They sold you values that don't exist for you — they only exist on colour photographs. Movies?! There are no real movies There are only a few real actors in Hollywood … Dennis Hopper: that man gets it for me. OK. Eddie Murphy? Stop jerking me off! Stop charging me five dollars to go get a hand job! …
Die EP mit Rollings besorgte ich mir, als ich während der vorlesungsfreien Zeit bei VW in Wolfsburg jobte. Ich kam mit der Platte heim und legte sie, nichts über den konkreten Inhalt ahnend, auf den elterlichen Dual-Plattenspieler in Holz und nach den ersten Tönen drehte ich gleich leiser. Und beim letzten Stück ging ich zum Kopfhörer über. Gut, die Eltern können ja kein englisch (hoffe ich), aber das war harter Stoff [Men are pigs mit radikalem Ende und zugleich komisch. Auch ein anderes Stück von Seite B ist einfach „MeinlieberScholli“ [Hey Henry] — ist aber nichts für ganz Zerbrechliche diese Musik; dann lieber nicht hören. Der labert sich da einen Wolf, ich komme da nicht mehr mit. Aber auch die Musik nimmt die Radikalität wahr, wie in den anderen Stücken bestimmte Sound-Genres aufs Korn genommen werden. In bester Surfer-Rock-Manie singt man da lächelnd „Drive by Shooting“ und aus „We will come to rock you“ wird „We will come to kill you“.

Damals trug ich mich mit dem Gedanken, einmal über Rollins im Vergleich zu Laibach etwas zu schreiben. Denn Laibach fand ich platt, Rollins dagegen stark und bei allem ungekünstelt, aber dick mit Ironie begabt, was ich bei Laibach nur aufgesetzt empfand (als bloßes Spiel mit Masken und Verkleidungen).

Kommentare

hurra, hurra, hurra. hufi

hurra, hurra, hurra. hufi mag rollins. na endlich. hufi hört hardcore (naja, black flag war mal hardcore). zwischen bach und beethoven. zwischen kantaten und trompeten. zwischen kastratenchören (gibts aber inner rockmusik auch) und spaghettitenören. dann lässt er die jalousien runter, zündet sich ne kippe an und macht pogo in regensburg. hurra!
rollins is physische und psychsische power in einem. als ich den das erste mal sah, dachte ich, oje. mit seinem stiernacken und den muskelpaketen sah der mehr wie ein niggerhasser aus, denn wie ein musiker mit grips.
haha, hufi. dickeeeeer , fetteeeeeeer pluspuuuuuuunkt. aber das hast du gar nicht nötig. ich geb ihn dir trotzdem. damit du dich ein bisserl freust. ;-)

Ich freu mich so als wie ein

Ich freu mich so als wie ein Frosch im Haferstroh. Aber in der Tipper-Tabelle tut sich trotzdem nichts zu meinem Vorteile.

vielleicht solltest du beim

vielleicht solltest du beim tippen mal rollins hören. oder noch besser: sick of it all. goo' ol' nyc-hardcore. das passt auch besser zum fußball und die tipps werden besser. glaube mir.

Semmel, eigentlich nicht.

Semmel, eigentlich nicht. Aber am Ende kommt immer das raus. Von Platte auf MD, von MD (weil tragbar) auf Computer, von Computer auf Server. MPDingens mache ich von wegen weil man nicht so ganz direkt ins Schussfeld geraten möchte. Obwohl, wenn ich Rollins und sein Verhältnis damals zu Majors richtig verstanden habe, nichts dagegen haben dürfte. 'Ne Zichte weniger und er ist zufrieden.