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Quelle:
neue musikzeitung

Webwatch

Jahr 199
Ausgabe 10
Seite 9
nmz-online

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Webwatch 10/99

© 1999 by Martin Hufner (EMail)

Momentan in der Newsgroup zum Jazz (de.alt.music.jazz) werden die zehn Lieblingsplatten der Mitstreiter diskutiert. Erstaunlich für einige, die auch Platten aus der Popmusik einfließen lassen, dass sie damit nicht allein stehen. Interessanterweise wurde die Frage gestellt, ob der Buch- und Musikversender “amazon.com“ die Frage auswerte, “ob wer das hört, auch das höre“. Also die Frage, ob über Benutzerprofile Verkaufschancen und Werbestrategien entworfen werden.

In der deutschen Newsgroup zur klassischen Musik (de.alt.music.klassik) stehen die Basler Aufführung des “Lohengrin“ und “Nabucco“ in Saarbrü-cken auf dem Diskussionsspeiseplan – konzentriert auf die Frage nach den Problemen des “Regietheaters“. Daneben wird eifrig über die Funktion und Technik der Musikkritik gestritten und Fragen der “musikalischen Wertung“ besprochen. Diese Newsgroup ist sicherlich eine der besten und anspruchvollsten unter den sogenannten Klassik-Newsgroups. Musik-Laien, Musik-Hörer, Musik-Profis sind dort versammelt und tauschen sich nicht immer nur freundlich aus.

In der Mailingliste “muwispektrum“ verläuft die Diskussion um den Zustand der deutschen Musikwissenschaft zähfließend. Auf dieser Liste befinden sich zirka 280 Mitglieder aus Forschung, Verlag, Studium und allgemeinem Interesse. Von der alternativen Liste muwi-I hört man zur Zeit gar nichts.

Webseiten

Aktuelle Rundfunk- und Radiotips findet man neben Aufführungsterminen auf www.neue-musik.de  im Veranstaltungskalender.

Seit Juni ist übrigens die überarbeitete Internetseite der “Jeunesses Musicales Deutschland“ (www.jeunessesmusicales.de) aktiv. Neben dem Jahresprogramm an Kursen findet sich ein Infoboard, in dem Nachrichten lanciert werden können.

Unter www.copykillsmusic.de  ist die gleichnamige Aktion (siehe dazu Beitrag von Mercedes Bunz in dieser Ausgabe) erreichbar, die allerdings nicht viel Wert auf Pressekritik legt und eher als hochgeputztes Multimediaunterfangen daherkommt.

“Das Netzkunstduo Jodi (http://oss.jodi.org) wurde von seinem amerikanischen Provider vor die Tür gesetzt“, schreibt Telepolis. Angeblich sei ein “böswilliger Javascript-Code“ Grund für diesen Vorgang. Tilmann Baumgärtel kommentiert: “Eine Internetfirma aus Israel hat dem Künstlerpaar sogar schon angeboten, ihre gesamte Site umsonst zu hosten – aus Begeisterung für die Arbeit von Jodi. Die aber wollen ihre Site bei einer neuen Internetfirma nur Stück für Stück wieder ins Netz bringen. Und fragen sich, wieso Museen und Medienkunstinstititutionen zwar gerne mal eine Netzkunstausstellung machen, aber nicht in die Infrastruktur investieren wollen.“

Informationen zu neuen Projekten im Bereich “Schulen ans Netz“ finden sich auf den Seiten der Fachakademie für katholische Kirchenmusik und Musikerziehung Regensburg (http://www.km-regensburg.de/projekt/beschr.htm ). Die neue musikzeitung verfolgt diese Aktivitäten mit Interesse und bittet auch andere Initiativen um Meldung.

Martin Hufner