Wie man das Tautologische an der Musikvermittlung verhindert
Das Thema „Musikvermittlung“ steht mittlerweile ununterbrochen auf der Agenda von Musikpädagogen, von Musikverbänden und musikalischen Institutionen. Anlässlich des 50. Geburtstages der neuen musikzeitung hatte man sogar eine Rubrik mit dem Titel „Musikvermittlung“ eingerichtet. Initiativen von Verbänden sind vielfältig, Orchester und Bühnen unternehmen unterschiedlichste Versuche, Musik zu vermitteln. Musik vermittelt wird freilich auch ohne diese Intitiativen fortlaufend. Das Radio vermittelt Musik, das Fernsehen vermittelt Musik. Musik muss an den Mann und die Frau, an Kinder wie an Menschen älteren Semesters gebracht werden.
Dahinter stehen häufig auch ökonomische Absichten, aber das ist nicht überall der Fall und nicht wesentlich. Dabei hat man jedoch lange Zeit vergessen oder weggeblendet, was hier an wen und wieso vermittelt werden müsse. Hat Musik Vermittlung überhaupt nötig, oder ist sie nicht vielmehr selbst schon ein Vermittlungsorgan? Sie vermittelt innerhalb der Gesellschaft deren Mitglieder untereinander. Musik ist nämlich doch Vermittlung an sich, vermittelte Musik dagegen wird schnell nur zu einer Musikvermittlungsmusik. Und darin könnte ein Bruchpunkt der gegenwärtigen Situation und Bedeutung von Musik in der Gesellschaft liegen. Sie scheint nicht mehr ein Wert an sich zu sein und sie hat selbst offenbar kaum noch genug bindende Kraft für sich. [node:read-more:link]