Wien: In Nader Mashayekhis Oper „Malakut“ (Libretto: Andrea Zschunke) ist das Publikum unterhalb der Bühne positioniert. Es beobachtet aus den Gräbern heraus das Geschehen an der Erdoberfläche. Es ist zugig. Dort geht ein Endzeitdrama ab, das fast alle Beteiligten in den Tod reißt.
Berlin: Musikbox vor dem Konzerthaus. Gegen einen kleinen Obolus von einer Mark darf man sich ein kurzes Musikstückchen auswählen. Kompositionen von Bauckholt, Rasch, Cage, Walter, Stockhausen und viele andere Werke stehen zur Disposition. Es ist kalt. Nachdem das Tor der Box sich knarzend öffnet, wird das gewünschte Stück vom Ensemble L’art pour l’art aufgeführt. Danach scheppert das Tor wieder zu.
Wien: Drei Sprechersänger und ein Pantomine. Mal in einer Sitzgruppe, mal als Figurinen-Kabinett geben sie verständliche Laute von sich; Gebrabbel-Papperlapapp. Keine Worte einer bekannten Sprache, aber alles ist klar. Ligetis „Aventures“ und die „Nouvelles Aventures“. Es ist warm. Das Ensemble Modern inszeniert neue Musik.
Berlin: Exotische Schlaginstrumente auf der Bühne, unexotische Musiker. Es ist warm. Man gibt Kagels „Exotica“, durchläuft sprunghaft den Widersinn von fremden Musikkulturen, wenn sie einverleibt werden. Es gibt viel zu lachen. Einige Besucher verlassen empört den Saal. [node:read-more:link]