Momentan bin ich schwer darüber im Zweifel, ob das alles noch was werden kann. Seit über 25 Jahren befasse ich mich mit dem Thema Urheberrecht, natürlich nicht als Jurist, denn das bin ich ja nicht, sondern als jemand, der damit täglich umgehen muss. Jetzt habe ich das erste mal das Gefühl, dass der Bereich einfach vollkommen undurchschaubar (gemacht) wird und die Diskussionen darüber immer chaotischer, emotionaler. Ja, vor allem nicht fachlicher! Sachlich waren sie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Und sie werden auch immer scheuklappiger und unpolitischer. [node:read-more:link]
So einige Protagonisten aus guten alten Blogger-Zeiten sind – muss man sagen – doch einigermaßen textfixiert. Also auf das Schreiben von Texten als Akt der höchten Autorenschaft angelegt. Der Rest ist ja Illustration und eigentlich damit Beiwerk. Lustig dann, wenn diese halbwegs prominenten Personen (Ki***K*** und d** G***), sich des "Copyright" an ihren Texten versichern, aber sonst munter bei mindestens einem Foto zum Beispiel herumfischen, wie sie mögen. Ich meine, wir sind hier doch nicht im Kindergarten, oder doch? Rechnung schicken, aber an wen? [node:read-more:link]
Ein schwarzes Quadrat vor grauem Hintergrund. Hufner
Ich glaube, es gilt ein grundlegendes Missverständnis aufzulösen. Recht und Kunst kommen nicht zur Deckung. Gerade vorausschreitende Kunst ist häufig nicht mit Mitteln des Rechts zu fassen. Offenbar sind ja Kunstgegenstände wie das "Schwarze Quadrat" von Malewitsch oder Fountain von Marcel Duchamp nicht durch das Urheberrecht als Werke geschützt, so wenig wie John Cages 4'33". Aber, dass es sich um Gegenstände der Kunst handelt, die auch kommunikativen Einfluss hatten, also kunstgeschichtliche Relevanz haben, dürfte allgemein außer Zweifel stehen.
Punkt I – Kunst läuft dem Recht davon
Aber fällt damit nicht am einen Ende das Urheberrecht aus seiner Funktion. Das Recht schützt eben Urheber, aber der Schutzgegenstand, das Werk, ist mit den Mitteln der Sprache gefasst, damit es im Rechtssystem seinen Ort finden kann. Es wäre ja auch dumm, wenn das Recht nicht diskursiv wäre oder es jedes Mal neu erfunden werden müsste.
In einem Eintrag, auf den ich gesten abend verwiesen hatte, hat das Syndikat gemeldet „Piraten gegen Syndikatsplakat“ - In diesem Eintrag zitiert man dann vollständig den Eintrag des Deutschen Kulturrats, wie er sich auf dessen Website findet. Allerdings geht aus der Darstellung des Syndikats nicht hevor, dass es sich um ein Zitat handelt. [node:read-more:link]
Websiteeintrag des Syndikats. Screenshot: 29.8.2012: 8:50
Ein Plakat, das nicht funktioniert, verwirrt gerade einige Leute: Von den Piraten bis zu den Autoren - Was es mit dem Plakat wirklich auf sich hat ... [node:read-more:link]
Autoren, Werke - Urheber und Urgehobenes - Wechsel des Marktdiktums - eine Zettel über das aktuelle Verhältnis von Autor und Werk in der Gegenwart [node:read-more:link]
Abgehört und aufgehört. Wir urhebern wirklich selten. Foto: Hufner
GEMA: Wir kosten was, brauchen aber kostenfreies Material. Urheber gibt es in zwei Klassen. Die, die man gegen die böse Welt schützen will und die, die einem egal sind.