In seinem hochschönen Essay "Mit anderen Augen” schreibt Helmuth Plessner an einer Stelle:
Der Schmerz ist das Auge des Geistes.
Und damit ist keineswegs eine platte Verhöhnung von Schmerzgeplagten gemeint. Aber so viel ist gemeint: „Nur was aus eigener Lebenserfahrung gespeist wird, kann auf fremde Lebenserfahrung ansprechen, nur der bittere Trank der Enttäuschung sensibilisiert. Der Schmerz ist das Auge des Geistes.”
Wenn man dem Werbefernsehen Glauben schenken will, dann ist sauber noch nicht rein. Es reicht für die Wäsche nicht mehr hin, weiß zu sein: Sie muss weißer sein als weiß. Warum sollte sich ein solches Bewusstsein nicht auch in der Rezeption von Musik niederschlagen. Auf Hochglanz polierte Schallplattenaufnahmen, die in ihrem äußeren wie inneren Erscheinungsbild den musikalischen Saubermann repräsentieren.