Doppelschadenmoral oder: War Kant eigentlich lexikonoptimiert?

Da fährt man mal Bahn ;-), futtert danach, scannt etwas herum an Cellisten, füttert und heizt, läd hoch und runter und schaut in die Bookmarks: Da steht dann "Wie schön! Google tritt Linkkoofmichs in den Staub!", man lernt glechzeitig etwas über Blasmusik und schaut auf: auf was? Pageranks bei Google! Da sind ein paar Sites übel abgerutscht, wegen was, wegen warum vor allem. Google scheint sich in der Tat zu einer volkwirtschaftlichen Qualität gemausert haben. Da in Deutschland Google quasi das Monopol hat auf Suche nach Daten im Netz (weil es eben sehr stark genutzt wird [um 95 Prozent bei der Urteilskraft]), ist es so wichtig, bei Google oben in den Ergebnissen geführt zu werden, wenn man gefunden werden will. Und warum will man das, weil man entweder was zu sagen hat, oder weil man etwas zu verkaufen hat - manchmal soll das sogar zusammentreffen.

Nun kann man sich natürlich ganz zu Recht über diejenigen aufregen, deren einziges Tun darin besteht, gesehen und gefunden zu werden, damit der Rubel rollt. Sie sind wirklich eine Pest, aber nichts neues, denn so ist die Welt eingerichtet - was ich nicht gut finde und wogegen ich mich etwas wehre, aber so ist das. Legale Steuertricks ziehen legale Suchmaschinenoptimierungstricks nach sich. Wer das Spiel nicht mitmacht, fällt in dem Moment, wo er Geld akquirieren will hinten über. Aber natürlich fallen auch ganz gewöhnliche Dingen hinten runter, weil ihre Findeplätze von Findigen besetzt sind. Früher hatte man damit als Werbespruch viel Erfolg, denn "Frech kommt weiter". Heute klingt das professionell durch PR und den Marketingwolf gewürgt.

War Kant eigentlich Lexikon optimiert?

Aber andererseits macht diese Pagerankfixierung deutlich, dass "ein" Unternehmen darüber mitentscheiden kann, ob eine Sache monetär erfolgreich ist, oder eben nicht. Gut, die Auswirkungen sind noch nicht bekannt. Man kann noch nicht wissen, welche Auswirkungen tatsächlich durch diese Google-Abwertung ergeben. Aber sich ist es ein unangenehmes Gefühl, dass dies, wenn es so wäre, so einfach ist. Heute mag die Entscheidung so fallen, morgen hat sie andere Ursachen. Man muss nicht unken, man muss nicht munken. Gründe irgendwelcher Art finden sich immer und gegebenenfalls auch schnell.

Aber wahrscheinlich ist alles nur ein Rechenfehler. www.google.de hat gerade auch nur einen Pagerank von 5, yahoo dagegen einen von 8. Das nenne ich uneigennützig.