Lakonisch: Forum | InternetCouch | Bayerischer Rundfunk

Unter Forum | InternetCouch | Bayerischer Rundfunk findet sich folgender Eintrag "Wird das Internet die Menschen voneinander entfremden oder wird es sie zusammenführen?"

Ja, das Internet führt die Menschen durchaus zusammen. Zum Beispiel hat es meinen Mann und seine jetzige Freundin zusammengeführt. Meine Ehe wurde nach 20 jahren geschieden."

Sicher hätte das auch unter anderen Umständen passieren können, aber der lakonische Tonfall der Autorin zeugt auch von großem Leid, das man nur dadurch zu ertragen sich in der Lage zeigt, indem man sich dem Ärger stellt und ästhetisch lyrisch mildert. Wenn man etwas nur dagegen setzen könnte, dann schiene dies, jede Kommunikation in jeder Form zu verbieten. Das Internet fungiert doch nur als eine Form unter anderen. Doch das wäre offensichtlich falsch.

Hier zeigt sich das Problem, wie es die Gegenwart allen Phänomenen überzustüpeln versucht. Warum verlässt jemand jemand anderen: Wegen des Internets? Nein, wegen jemand. Das Medium ist doch unterschiedslos egal über das dies vermittelt wird.

Die Medien an sich jedoch vermitteln jene Macht, die sie auszuüben trachten als die ihre. Aber es sind nur Phänomene, die gleichfalls gut geeigent sind, die eigene (die der Medien wie die eigene) Verlogenheit zu kaschieren. Damit sind die Medien perfekte Vollstrecker einer Gesellschaft von Menschen, die kein Menschen mehr sind.

Die Couchfrage benutzt interessanterweise einen Terminus wie er durch den mittleren Lukács und Marx (in seinen philosophischen Fragmenten) hervorgebracht und diskutiert werden. "Entfremdung” ist Folge, Ursache und Resultat in einem. Der Begriff könnte alles in einem Aufwasch erklären und würde im nächsten Schritt den Explikationscharakter nivellieren. Aber das ist ein anderes Thema. >>> Vielleicht ein ander mal ...