Zettelkasten

Im Zettelkasten finden sich eher kürzere Beiträge, durchaus nicht unwichtige, aber eher nicht allzu diskursive.

Falsche Sprichworte (Sepp Herberger)

Sprichworte halten auch nicht mehr das, was sie versprechen. So soll der Bundestrainer der Deutschen Fussballnationalmannschaft einmal gesagt haben:

„Das Spiel dauert 90 Minuten.“

Wenn es wirklich so wäre, stünde ich beim Tippspiel der nmz nicht so weit hinten. Das Spiel dauert eben 90 plus x Minuten. mehr davon

Mister Fussball. Foto: Hufner
Mister Fussball. Foto: Hufner

Bewährung ist Beschwerung

der Rückzug.

Man kann sich nicht mehr zurückziehen. War es vor einigen Jahren noch so, dass man sich hochspielen musste, ist es heute fast ein Unding, sich als Künstler aus dem Geschäft zu klinken. Den Rückzug muss man sich leisten können. Wer könnte aber etwas davon haben, dass man sich zurückzieht. Und wohin: Ins Innere? Da ist nichts, oder alles besetzt. Herausschälen aus dem Kokon des kontinuierlichen Bewährens. Man hat ja nichts zu sagen. mehr davon

Lebensgefahr. Foto: Hufner
Lebensgefahr. Foto: Hufner

Militärische Ehre – Pustekuchen

Zeichen unserer verdorbenen Zeit. Überall auf der Welt werden irgendwelche Leute mit militärischen Ehren empfangen. Nicht mit einer Umarmung, mit einem Handschlag, mit einem Bruder- oder Schwesterkuss. mehr davon

Blasmusik. Foto: Hufner
Blasmusik. Foto: Hufner

Beleglose Argumentation

die

Eigentlich nicht möglich, ohne Beleg, zu argumentieren. Eine Argumentation braucht Argumente, wenigstens mindestens eines. Im Moment, ander als das papierlose Büro, das nie Realität wurde, boomt die beleglose Argumentation (übrigens nicht nur im Internet). Als Bedingung dafür ist Voraussetzung, dass man etwas gehört oder aufgeschnappt hat. Das reicht. Man muss es dann im Zweifelsfall auch nicht einmal zitieren. mehr davon

Die besseren Argumente. Foto: Hufner
Die besseren Argumente. Foto: Hufner

Happylepsie

die, das, des, der, dings, dusel, dasel,

Verkrampfter Lachanfall, vozugsweise beim Rezipieren von Telemedien oder Sozialmedien.

Ursache:

Unter H. leiden all diejenigen, die vor Schreck nicht mehr heulen können. Rauschhafte Erkrankung des Nervensystems, das in dialektischer Umkehr, das Gegenteil von dem bezeugt, was diese Person gerade fühlt.

Folgen:

Muskelkater, feindliche Haltung von Mitmenschen

Therapie: mehr davon

Francisco de Goya y Lucientes: Zeichnungen für »Los Caprichos«: »Neunzehnter Traum, Die alten Lachen sich tot, weil sie wissen, daß er nicht einen Pfennig besitzt«, 1797–1798, Feder in Sepia, mit Chinatusche laviert, auf Papier, 24,5 × 18,5 cm. Madrid, Museo del Prado.
Francisco de Goya y Lucientes: Zeichnungen für »Los Caprichos«: »Neunzehnter Traum, Die alten Lachen sich tot, weil sie wissen, daß er nicht einen Pfennig besitzt«, 1797–1798, Feder in Sepia, mit Chinatusche laviert, auf Papier, 24,5 × 18,5 cm. Madrid, Museo del Prado.

Pig Data

Ehrlich, nach den peinlichen Volksmitgliedern, die sich in Clausnitz entblödet haben,beim unheimlich mutigen Blockieren eines Busses mit Flüchtlingen, wende ich mich abermals lieber Schweinen zu.

  mehr davon

Schweine können nichts dafür. Foto: Hufner
Schweine können nichts dafür. Foto: Hufner

Zeitdiagnose

Ich kann mich gerade gut erinnern, wie wir mal in den 90er Jahren und Anfang des 21. Jahrhunderts im Feuilleton unseren Spott ausgegossen haben über eine Tendenz, die man nonchalent „Spaßgesellschaft“ genannt hat. Der Hedonismus und der Narzissmus standen oben auf der Skala der Kultureigenschaften einer wohlsituierten westlichen/deutschen Gesellschaft. Big Brother gehörte dazu, ebenso wie die der angebliche Bildungsverfall wie er dann in den PISA-Studien sich ausgedrückt hat oder die sog. Politikverdrossenheit.

Zugleich brachte diese Zeit ihren Agenten kein Glück. mehr davon

Markt. Foto: Hufner
Markt. Foto: Hufner

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