Privattentate – Oder: Kann man mit einem Flugzeugträger Kunst machen?

In der Öffentlichkeit. Foto: Hufner
In der Öffentlichkeit. Foto: Hufner

Dilemma des modernen Netzbewohners: Er will seine Privatsphäre schützen und zugleich nach außen sichtbar sein.

Punkt 1:

  • Dabei ist das eigentlich kein Dilemma, wenn man es genau nimmt. Denn das ist möglich. Zumindest unter Freunden. Man darf sich dabei nur nicht darauf verlassen, dass andere das Problem für einen lösen. Man muss es selbst tut, man muss seine Sphäre für sich selbst schützen. Das geht nicht über zentrale Serverfarmen, die in Händen anderer sind, die von anderen verwaltet werden.
  • Warum gibt es eigentlich nicht derartige, gesicherte Verbindungen über dezentrale Vernetzung von Rechnern. So wie das einmal mit sog. Download-Tauschbörsen (wie Kazaa etc.) ging  ...?
  • Das Problem bei derartigen Netzen ist immer das gleiche, es kann dann jeder sich zwischenschalten. Es ist ein bisschen so wie mit dem Hinweis an den Freund, etwas für sich zu behalten. Die Netze sind darauf angelegt, Dinge nicht für sich zu behalten.

Punkt 2:

  • Verzichtet man aber auf das Netz zum Verteilen, bescheidet man sich auf eine kleine Umgebung, in der man wirkt. Man könnte sagen: Ja, und? Hunderte, Tausende von Jahren war es nicht anders. Manchen kamen nicht einmal in ihrem Leben aus ihrem Dorf heraus.
  • So muss man auch die Meldungen einschätzen, die besagen, dass zum Beispiel die Facebook-Nutzung nachlasse bei Jugendlichen, die wieder kleinere Gruppen bilden, die sich dann über Line oder Whatsapp organisieren lassen. Sie haben auch nicht mehr so viel zu sagen oder zu zeigen, diese Jugendlichen. Und daher gibt es für sie auch nicht so viel zu Verbergendes. Ihr Leben scheint immer mehr von Sachzwängen verwaltet, dass es selbst immer weniger selbst lebt.

Punkt 3:

  • Materialermüdung durch permanentes Tun. Das ist die Exploitation des Geistes durch die Maschinen, die dazu angeworfen wurden, die sogenannten sozialen Netze/Medien in Geldwerte zu verwandeln. Von Suchmaschinenoptimierern bis zu den diversen Marketingfirmen und Beraterclustern. Ihr Ziel ist es, die Privatheit weit genug zu öffnen, um mit den so für das Spiel gewonnenen Teilnehmern Renditen einzufahren. Das ist nicht so ganz einfach, aber es geht.

Punkt 4:

  • Man fragt sich bei der Rüstungsindustrie auch: Muss das sein? Wem bringt das was? Die Wenigen, die daraus kreatives oder produktives Kapital herausziehen, die können es kaum sein, wofür diese Dinge entwickelt wurden. Kann man mit einem Flugzeugträger Kunst machen? Was ist das wirkliche Potential von Facebook und Co.?

 

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