Fragebogen zur Musik

Vor einiger Zeit reichten mir Peter Pan und Hotel Mama einmal einen Fragebogen zur Musik weiter. Beide mussten nicht damit rechnen, dass ich darauf eingehen werde, weil die Fragen zu unpräzise bzw. zu präzise und damit die Antworten zu simpel ausfallen müssen. Ich habe ja nichts gegen die Popkultur und so. Aber bitte, wo bleiben Fragen wie: Welche Musik hörst du bei Kopfschmerzen? Oder welche macht dir Kopfschmerzen? Oder: Welche hörst du zum Abwaschen oder Zimmeraufräumen, bei der Steuererklärung? Aspirin von Sensorama, vielleicht für alles. Ventolin von Aphex Twin für die Vorbereitung auf einen Zahnarztbesuch?

Andererseits, man könnte da ja einen neuen Fragebogen entwickeln. Jetzt aber einfachheitshalber zum Bogen. Es war eine harte Arbeit und ich habe gewartet bis ich spätabends mal ein paar Minütchen finde. Ansonsten: Top-Leute sind und bleiben „Kinderzimmer Productions“ und Berd Begemann. Oder die Aeronauten, oder die Beatnigs (zu kurz, zu kurz damals, aber ich habe euch in der Batschkapp in Frankfurt gesehen – o wei, das ist ewig her, 17 Jahre).

1. ein Track.. aus deiner frühesten Kindheit.
Silver Machine, in der Hitparade des Deutschlandfunk, kann mich sonst an nichts erinnern. Schon bald habe ich selbst welche gemacht. Eine große Ballade mit Klavier, die verloren gegangen ist. Ansonsten „Hoppe, hoppe, Reiter“ auf den Knien meiner Tante Ursel.

2. ein Track.. den du mit deiner ersten grossen Liebe assoziierst.
4‘33“ von John Cage – im Ernst! Manches, vieles ist ohne Musik schöner. Momente ohne Ton, Stille, Augenblicke.

3.ein Track.. der dich an einen Urlaub erinnert.
Urlaub? „Süße Bodybuilding-Braut, du bist mein totaler Knock-Out“ (von Lindenberg) – natürlich eine furchtbare Sache, aber da ging es in die Berge.

4. ein Track.. von dem du in der Öffentlichkeit nicht so gerne zugeben möchtest, dass du ihn eigentlich ganz gerne magst.
Samuel Barber: Adagio for Strings. Wobei das Stück selbstverständlich schweinepriestermäßig gut ist. Auf eine andere Weise als Gounods „Ave Maria“, aber das höre ich ja nicht. Oder ganz übel, aber gut, Dune „Who want’s to live forever“ nach Freddy Mercury.

5. ein Track.. der dich – geplagt von Liebeskummer – begleitet hat.
Whitsnake: Still Of The Night aus 1987. Oder war das der Auslöser des Liebeskummers?

6. ein Track.. den du in deinem Leben vermutlich am häufigsten gehört hast.
„Bleib zuhause im Sommer“ von Bernd Begemann in scharfer Konkurrenz mit Jean Sibelius’ „Der Schwan von Tuonela“ und John Hartfords „Holding“

7. ein Track.. der dein liebstes Instrumental ist.
So ein Quatsch. Grobschnitt-Zeug von meinen Geschwistern oder so etwa? — Bei mir gibt es mehr Instrumentals als, äh, Gesangicals. Also dann eben: Klavierkonzert Nr.4, G-Dur von Ludwig van Beethoven oder moderner „Drowning“ von Blind Idiot God.

8. ein Track.. der eine deiner liebsten Bands repräsentiert.
Meine liebste Band? Mei, das ist bei so vieler Musik, die ich höre nicht das Kriterium, Juilliard Quartet, Cincinatti Symphony Orchestra, Ensemble Resonanz? Aber beispielsweise das Alban Berg Quartett, wenn sie Berg spielen. Oder aber, sagen wir mal, es gibt da ein paar Jazzcombos wie das Doppelquartett, das „Ascension“ unter John Coltrane gemacht hat. Das ist auch extrem expressiv.

9. ein Track.. in dem du dich selbst wieder findest oder in dem du dich auf eine gewisse Art und Weise verstanden fühlst.
Die Braut haut ins Auge: „Verkehrte Welt“ — früher auch mal ein Stück von „Schwoißfuߓ oder wie die heißen – voll total deprimäßig + „Dunaj“ von der Gruppe Dunaj mit der wunderbaren Iva Bittova.

10. ein Track.. der dich an eine spezielle Begebenheit erinnert (& welche das ist).
„Das Gegenteil von gut“ von den Kinderzimmer Productions. War wohl am Tag vor der mündlichen Doktorprüfung meines Bruders im Geiste.

11. ein Track.. bei dem du am besten entspannen kannst.
Ist eine Scherzfrage, nicht wahr?

12. ein Track.. der für eine richtig gute Zeit in deinem Leben steht.
Welche Zeit? Keine Angabe. Im Fernsehen aber die gute alte Rama-Familie mit „Rama macht das Frühstück gut“ – die habe ich als Kind immer um das gute Wetter beneidet.

13. ein Track.. der momentan dein Lieblingssong ist.
„Und Gott schuf große Walfische“ aus Haydns Schöpfung. Ist toll! Echt.

14. ein Track.. den du deinem besten Freund widmen würdest.
Habe ich noch nicht komponiert. Alle anderen sind schon gewidmet.

15. ein Track.. bei dem du das Gefühl hast, dass ihn ausser dir niemand gerne hört.
Die Braut haut ins Auge: „Verkehrte Welt“ – habe ich gerne verschenkt und hätte ich immer wieder bekommen, wenn die Beschenkten nicht zu höflich gewesen wären.

16. ein Track.. den du vor allem aufgrund seiner Lyrics magst.
Ralph Benatzky: Mehlspeis – ein Lobgesang auf Wiener Mehlspeisen.

17. ein Track.. der weder deutsch- noch englischsprachig ist und dir sehr gefällt.
Carmen von Georges Bizet oder Don Giovanni von W.A. Mozart.

18. ein Track.. bei dem du dich bestens abreagieren kannst.
Anton Bruckner, 5. Symphonie, letzter Satz, trocken dirigierend.

19. ein Track.. der auf deiner Beerdigung gespielt werden sollte.
Die späten Streichquartette von Beethoven oder kürzer: „Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände“ von Paul Abraham. Arg traurig.

20. ein Track.. den du zu den Besten aller Zeiten rechnen würdest.
Franz Schubert: Die schöne Müllerin. Ach, da fällt die Auswahl schwer und ist nur ungerecht. Das ändert sich Stunde für Stunde. Oder von Goebbels und Harth „Die Zeit wird knapp“ (lange ists her) und natürlich „Regen auf Mallorca“ (Vocal-fassung) von Stefan Raulf und „Froh macht dein Lächeln“ von Christoph Becher.

Ich reiche das Stöckchen weiter an alle, die es gerne haben möchten. Nur an einen nicht, aber ich weiß nicht wen oder wie der hieß, weil bei dem interessiert es mich rein gar nicht, bei dieser Dumpfbacke. Diese Schnickelschnackel-Leute von der Coolness-Front, die so unheimlich besser sind als der Rest der Welt.

Vor einiger Zeit reichten mir Peter Pan und Hotel Mama einmal einen Fragebogen zur Musik weiter. Beide mussten nicht damit rechnen, dass ich darauf eingehen werde, weil die Fragen zu unpräzise bzw. zu präzise und damit die Antworten zu simpel ausfallen müssen. Ich habe ja nichts gegen die Popkultur und so. Aber bitte, wo bleiben Fragen wie: Welche Musik hörst du bei Kopfschmerzen? Oder welche macht dir Kopfschmerzen? Oder: Welche hörst du zum Abwaschen oder Zimmeraufräumen, bei der Steuererklärung? Aspirin von Sensorama, vielleicht für alles. Ventolin von Aphex Twin für die Vorbereitung auf einen Zahnarztbesuch?

Andererseits, man könnte da ja einen neuen Fragebogen entwickeln. Jetzt aber einfachheitshalber zum Bogen. Es war eine harte Arbeit und ich habe gewartet bis ich spätabends mal ein paar Minütchen finde. Ansonsten: Top-Leute sind und bleiben „Kinderzimmer Productions“ und Berd Begemann. Oder die Aeronauten, oder die Beatnigs (zu kurz, zu kurz damals, aber ich habe euch in der Batschkapp in Frankfurt gesehen – o wei, das ist ewig her, 17 Jahre).

1. ein Track.. aus deiner frühesten Kindheit.
Silver Machine, in der Hitparade des Deutschlandfunk, kann mich sonst an nichts erinnern. Schon bald habe ich selbst welche gemacht. Eine große Ballade mit Klavier, die verloren gegangen ist. Ansonsten „Hoppe, hoppe, Reiter“ auf den Knien meiner Tante Ursel.

2. ein Track.. den du mit deiner ersten grossen Liebe assoziierst.
4‘33“ von John Cage – im Ernst! Manches, vieles ist ohne Musik schöner. Momente ohne Ton, Stille, Augenblicke.

3.ein Track.. der dich an einen Urlaub erinnert.
Urlaub? „Süße Bodybuilding-Braut, du bist mein totaler Knock-Out“ (von Lindenberg) – natürlich eine furchtbare Sache, aber da ging es in die Berge.

4. ein Track.. von dem du in der Öffentlichkeit nicht so gerne zugeben möchtest, dass du ihn eigentlich ganz gerne magst.
Samuel Barber: Adagio for Strings. Wobei das Stück selbstverständlich schweinepriestermäßig gut ist. Auf eine andere Weise als Gounods „Ave Maria“, aber das höre ich ja nicht. Oder ganz übel, aber gut, Dune „Who want’s to live forever“ nach Freddy Mercury.

5. ein Track.. der dich – geplagt von Liebeskummer – begleitet hat.
Whitsnake: Still Of The Night aus 1987. Oder war das der Auslöser des Liebeskummers?

6. ein Track.. den du in deinem Leben vermutlich am häufigsten gehört hast.
„Bleib zuhause im Sommer“ von Bernd Begemann in scharfer Konkurrenz mit Jean Sibelius’ „Der Schwan von Tuonela“ und John Hartfords „Holding“

7. ein Track.. der dein liebstes Instrumental ist.
So ein Quatsch. Grobschnitt-Zeug von meinen Geschwistern oder so etwa? — Bei mir gibt es mehr Instrumentals als, äh, Gesangicals. Also dann eben: Klavierkonzert Nr.4, G-Dur von Ludwig van Beethoven oder moderner „Drowning“ von Blind Idiot God.

8. ein Track.. der eine deiner liebsten Bands repräsentiert.
Meine liebste Band? Mei, das ist bei so vieler Musik, die ich höre nicht das Kriterium, Juilliard Quartet, Cincinatti Symphony Orchestra, Ensemble Resonanz? Aber beispielsweise das Alban Berg Quartett, wenn sie Berg spielen. Oder aber, sagen wir mal, es gibt da ein paar Jazzcombos wie das Doppelquartett, das „Ascension“ unter John Coltrane gemacht hat. Das ist auch extrem expressiv.

9. ein Track.. in dem du dich selbst wieder findest oder in dem du dich auf eine gewisse Art und Weise verstanden fühlst.
Die Braut haut ins Auge: „Verkehrte Welt“ — früher auch mal ein Stück von „Schwoißfuߓ oder wie die heißen – voll total deprimäßig + „Dunaj“ von der Gruppe Dunaj mit der wunderbaren Iva Bittova.

10. ein Track.. der dich an eine spezielle Begebenheit erinnert (& welche das ist).
„Das Gegenteil von gut“ von den Kinderzimmer Productions. War wohl am Tag vor der mündlichen Doktorprüfung meines Bruders im Geiste.

11. ein Track.. bei dem du am besten entspannen kannst.
Ist eine Scherzfrage, nicht wahr?

12. ein Track.. der für eine richtig gute Zeit in deinem Leben steht.
Welche Zeit? Keine Angabe. Im Fernsehen aber die gute alte Rama-Familie mit „Rama macht das Frühstück gut“ – die habe ich als Kind immer um das gute Wetter beneidet.

13. ein Track.. der momentan dein Lieblingssong ist.
„Und Gott schuf große Walfische“ aus Haydns Schöpfung. Ist toll! Echt.

14. ein Track.. den du deinem besten Freund widmen würdest.
Habe ich noch nicht komponiert. Alle anderen sind schon gewidmet.

15. ein Track.. bei dem du das Gefühl hast, dass ihn ausser dir niemand gerne hört.
Die Braut haut ins Auge: „Verkehrte Welt“ – habe ich gerne verschenkt und hätte ich immer wieder bekommen, wenn die Beschenkten nicht zu höflich gewesen wären.

16. ein Track.. den du vor allem aufgrund seiner Lyrics magst.
Ralph Benatzky: Mehlspeis – ein Lobgesang auf Wiener Mehlspeisen.

17. ein Track.. der weder deutsch- noch englischsprachig ist und dir sehr gefällt.
Carmen von Georges Bizet oder Don Giovanni von W.A. Mozart.

18. ein Track.. bei dem du dich bestens abreagieren kannst.
Anton Bruckner, 5. Symphonie, letzter Satz, trocken dirigierend.

19. ein Track.. der auf deiner Beerdigung gespielt werden sollte.
Die späten Streichquartette von Beethoven oder kürzer: „Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände“ von Paul Abraham. Arg traurig.

20. ein Track.. den du zu den Besten aller Zeiten rechnen würdest.
Franz Schubert: Die schöne Müllerin. Ach, da fällt die Auswahl schwer und ist nur ungerecht. Das ändert sich Stunde für Stunde. Oder von Goebbels und Harth „Die Zeit wird knapp“ (lange ists her) und natürlich „Regen auf Mallorca“ (Vocal-fassung) von Stefan Raulf und „Froh macht dein Lächeln“ von Christoph Becher.

Ich reiche das Stöckchen weiter an alle, die es gerne haben möchten. Nur an einen nicht, aber ich weiß nicht wen oder wie der hieß, weil bei dem interessiert es mich rein gar nicht, bei dieser Dumpfbacke. Diese Schnickelschnackel-Leute von der Coolness-Front, die so unheimlich besser sind als der Rest der Welt.

3 Antworten

  1. Avatar von pepa

    „11. ein Track.. bei dem

    „11. ein Track.. bei dem du am besten entspannen kannst.
    Ist eine Scherzfrage, nicht wahr?“

    Danke!

  2. Avatar von PeterPan

    Hi Khan!.
    klasse Sache

    Hi Khan!.
    klasse Sache das.
    – Whitsnake: Still Of The Night
    An den Titel hab ich gar nicht gedacht. Da hatte ich noch längere Haare und headbangte im „Factory“. Gestern hörte ich in einem Laden im Arcaden „Journey – Seperate Ways“. Ich sang den kompletten Songtext laut vor mich hin. Die Leute sahen mich verwundert an, nur mein Bruder grinste.
    Gruss und noch viel Spass
    Peter

  3. Avatar von Casino

    Danke, besonders für Rama

    Danke, besonders für Rama und Haydn. Sehr schöne umfassende Mischung, so hatte ich mir das vorgestellt. Und die Müllerin, tatsächlich zuletzt in der Marthaler-Version beim Theatertreffen gehört, vor, äh, 2 Jahren. Hol ich gleich morgen auf.

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