Tücke des Netzes

Adical hat somit – ob mit voller Absicht oder auch nicht – “Yahoo und China” zum Thema machen lassen, von Leuten, die diese Werbeeinblendung vermutlich nie gesehen haben dürften, da sie Werbung blocken. (Ich habe sie auch nie zu sehen bekommen und als ich den Blocker deaktiviert hatte, war da Cisco mit merkwürdigen Botschaften, tut nichts zur Sache.) Eigentlich gibt es dabei nur Gewinner in diesem Spiel. Die einen wissen nun, was Yahoo in China treibt und die anderen haben endlich mal Yahoos tolle Werbewelt kennen gelernt, gehen zum nächsten Kiosk und ordern einen flickr-Account – vielleicht auch, um sich Nacktbildchen anzusehen. (Unter bestimmten Bedingungen ist das aber nix mehr.) Adical jedenfalls ist freizusprechen und fungiert mittlerweile als Skandalerzeugungsschleuder; das ist Subversion pur! Das zeigt sich übrigens auch in der florettartig eingeführten feinsten Distinktion von “werben” vs. “(be)nutzen”.

Beispiel: Ich nutze den Katholizismus1Beliebiges Wort einsetzen: Gerne “Kapitalismus”, “Google”, “Kleidung aus Bangladesh” … nur, aber ich werbe nicht für ihn. 

Fussnoten:

  • 1
    Beliebiges Wort einsetzen: Gerne “Kapitalismus”, “Google”, “Kleidung aus Bangladesh” …

7 Antworten

  1. Avatar von Alexander

    Raffiniert formuliert.
    Raffiniert formuliert. Chapeau!

  2. Avatar von hufi

    Da nicht für.

    Da nicht für.

  3. Avatar von links for 2007-06-15 | Endl.de | Zielpublikum Weblog

    […] Tücke des Netzes :
    […] Tücke des Netzes : Angriff auf die Urteilskraft Raffiniert formuliert. Chapeau! (tags: blogs kommentar werbung) […]

  4. Avatar von Prospero

    Ähm – ich benutze meine
    Ähm – ich benutze meine Religion auch persönlich für mich. Ich stehe nicht mit Traktaten für den Protestantismus penetrant vor der Tür meiner Nachbarn und versuche sie als “Abonnenten” zu gewinnen.
    Ad Astra

  5. Avatar von hufi

    🙂

    🙂

  6. Avatar von Dr. Dean

    Das System schlagen mit
    Das System schlagen mit seinen eigenen Waffen!

  7. Avatar von hufi

    So sehe ich es, jenseits des
    So sehe ich es, jenseits des moralischen Rigorismus. Die Akteure und ihre Ziele trennen sich. Nicht durch Absicht sondern durch den Prozess, der sie selbst erfasst. Das meine ich mit Tücke – obwohl, wie mir scheint, immer noch alle sich als Subjekt ihres Tun begreifen. Hilft nichts, sage ich. Ist wie mit der Kunst.