29. April 2024 Die Masse lebt

Manifest der Flitzpiepen

„Das ‘Manifest für einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland’ sorgt aktuell für Aufsehen und Schlagzeilen in der Medienbranche“ – schreibt Horizont. Ich verlinke das absichtlich nicht. Denn es versammeln sich unter diesem Manifest die üblichen Verdächtigen wie Guerot, Walach, Fitz, Bohn … etc. und so viele andere, die Pluralismus damit verbinden, dass auch menschenfeindliche, wissenschafterodierende Positionen nicht nur in ihren rechten Blasen platzen dürfen, sondern gefälligst auch öffentlich-rechtlich zu berücksichtigen sind.

Tatsächlich ist es ein weiterer Versuch rechtskonservativer Schwurbler, Raum in der Debatte zu greifen. Wer verbreitet es nämlich sonst so: Tichys Einblick, Die Achse des Guten, Ulf Poschardts WELT, Alexander Kisslers NZZ, Cicero, Multipolar, BILD. Ich kann nur bitten, über diesen Stock nicht zu springen.

Dass das auch in Teilen der Öffentlichkeit verfängt und als Impuls oder Aktivität an der Basis wahrgenommen wird, ist mehr als ärgerlich und bedeutet, dass es in dieser Welt mit der Medienkompetenz auch nicht weit her ist. Schlagzeilen reichen da. Mit Waschlappigkeit wird man dem Rechtsruck nicht beikommen.

Nein, dieses Manifest sorgt nicht für Aufsehen und für Schlagzeilen. Es ist nur ein Ärgernis für alle, die sich für einen Erhalt eines souveränen öffentlich-rechtlichen Rundfunks einsetzen. Dass der gerade sich selbst Beine stellt, über die er fällt, scheint denen gut ins Geschäft zu passen. Denn getreu Nietzsches „Was fällt, das soll man stoßen“ sind sie gut dabei.

Don Lorenzo Monaco Hl. Nikolaus rettet die Schiffbrüchigen. 1. Viertel 15. Jh., Tempera auf Holz, 19 × 52 cm. Florenz, Galleria dell'Accademia.
Don Lorenzo Monaco Hl. Nikolaus rettet die Schiffbrüchigen. 1. Viertel 15. Jh., Tempera auf Holz, 19 × 52 cm. Florenz, Galleria dell’Accademia.

 

 

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