die Urteilskraft
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Wer schreibt, der bleibt [Rechtschreibreform 2004]
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4 Minuten Lesezeit
Da hat man nun den Salat. Wegen schlechter Witterung fand die Revolution in der Rechtschreibung statt. Nur ist das nicht einmal eine Revolution, die zurück ist keine nach vorne, die nach vorne ist keine zurück. Auch ist die Rechtschreibreform kein Reform sondern nur eine Änderung. Den Fehler, dies als jenes auszuzeichnen, haben sie alle gemacht.
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Die N400-Anomalie
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3 Minuten Lesezeit
Haacki fragte mich, was denn das N400-Phänomen sei. Ich kann sie beruhigen. Wissen muss man das natürlich nicht. Ich kannte es bis letzten Sonntag nachmittag auch nicht. Dann kam nämlich das Feature “Eine Oper schreiben heißt: Keinen anderen Ausweg wissen” – Das inspirierende Wechselspiel von Wissenschaft und Musik · Von Mathias Schulenburg. Dort heißt es
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Kulturaustausch – mediterran
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5 Minuten Lesezeit
Gestern blieb es hier etwas stumm, denn eine Redaktionssitzung forderte mich heraus. Sie wurde typischerweise zu einer Ein-Tages-Klausur. Ertragreich, streitvoll, jedoch gerne konstruktiv. Da ich gestern bester böser Laune war, stellte ich wieder mal fast jedes Thema infrage. Irgendwann kam es zum Komplex EU-Kultur und Kulturaustausch. Ein heftiger Schlagabtausch zog sich dann hin und her.
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Me and my Amiga 1000 [1990/2004]
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6 Minuten Lesezeit
Nachdem man feststellen konnte, dass Semmelmann ein Amigaumtriebiger war, muss das Huflaikhansche Amiga-Wesen auch herausgekitzelt werden. Dazu gehört auch die enthüllung dieses Fottos, das den Huflaikhan nicht in einer ihm selbst gefallenden Pose zeigt. Man war jung und irgendwer wollte unbedingt das fottografieren. Zu seinen Schwächen des Abends stehen, jawohl. Es zeigt den Geistesarbeiter an
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1929 – War alles schon mal da … [Siegfried Kracauer: Die Angestellten]
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3 Minuten Lesezeit
Seit der erneuten Beschäftigung mit Klassikern der Soziologie und Ökonomie wird der Kreislauf, vielleicht sogar das Stilltreten der Zeit immer deutlicher. Engels Beobachtungen in England, Tocquevilles Kritik Amerikas machten das deutlich. Nun liegt Siegfried Kracauers Studie aus den 30er Jahren “Die Angestellten” auf dem Schreibtisch. Nichts scheint sich zu ändern, nichts. “Die Angestellten müssen mittun,
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Richard Wagner: “… sie sind nur Ableiter.”
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2 Minuten Lesezeit
Richard Wagner ist ein umstrittener Künstler, nicht nur heute sondern auch zu seiner Zeit. In seiner revolutionären Phase als Autor (so um 1850) hatte er einer unentschiedenen Art des Kommunismus sich zugewandt. In jener Zeit enstanden dicht hintereinander zuweilen dicke Abhandlungen wie „Das Kunstwerk der Zukunft” (1849), “Die Kunst und die Revolution” (1849) und „Das
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Plessner: Mit anderen Augen
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2 Minuten Lesezeit
Worum es Plessner vor allem geht, ist die Frage, wie man sich aus sich heraus bewegt und in eine andere Position bequemt. Es ist dies ja das wertvolle Phänomen, durch Fremdwahrnehmung etwas mehr über sich, sein Land, sein Tun … zu erfahren. Um dieses zu bewirken, auch ohne fremde Hilfe, sei eben ein “Schmerz”: "Nicht
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Bruno Liebrucks: „Über einige transzendentale und einige dialektische ‘Implikationen’ der formalen Logik“
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2 Minuten Lesezeit
„Die Hintergehbarkeit der Sprache ist nur um den Preis möglich, daß der Schluß nicht schließt.” So zu lesen in dem Beitrag zu einer Festschrift unter dem Titel: “Über einige transzendentale und einige dialektische ‘Implikationen’ der formalen Logik.” Davon verstehe ich nicht viel. Mich deucht nur ein Grobes, von dem zu ahnen, was Liebrucks 1971 verfasst
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Wittgenstein und die Lorbeeren
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2 Minuten Lesezeit
Gerade gefunden, zwei Stellen über Lorbeeren bei Wittgenstein, die in einem Zusammenhang denkbar wären. Zuerst eine Sentenz, die auch einem Poeten gut zu Gesicht stünde: Auf seinen Lorbeeren auszuruhen ist so gefährlich, wie auf einer Schneewanderung ausruhen. Du nickst ein, und stirbst im Schlaf. [1939-40] Dagegen oder daneben: Die populär-wissenschaftlichen Schriften unserer Wissenschaftler sind nicht
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Merkwürdiger Wittgenstein: Zu viel wissen …
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2 Minuten Lesezeit
Vor der Prosa des Ludwig Wittgenstein habe ich Respekt. Manch ein Satz erscheint mir einfach so vertrackt, dass das Rätsel, welches er auf gibt, interessanter scheint, als die Lösung. Man nehme einmal: Wer zu viel weiß, für den ist es schwer nicht zu lügen. Das mag mehrere Probleme in sich bergen. Entweder man weiß so
