20. Mai 2024 Die Masse lebt

Kommunikationsschwäche im Yorck-Loch

Nix mit Grass, Fest und Habermas. Obwohl ich mir nicht verkneifen kann, zu sagen, der Fest hatja über den Grass über die Bild-„Zeitung“ verlauten lassen, dass er bei ihm keinen Gebrauchtwagen kaufen würde. Brauchte er ja auch nicht. Er hat den alten Schlitten vom Oberfritzen Speer. (Siehe hier — allzumal ein lesenswerter Text von Albrecht von Lucke zum Thema, so dass ich mich enthalten kann meiner Stimme dazu (gestelzt).)

Nein, heute nach langerlanger Zeit wieder eingestiegen U-Bahn-Yorckstraße. Mit dabei ein ältere Dame, die gerne nach Dahlem-Dorf wollte. Soll sie ja auch. So erkläre ich: Fahrense bis Fehrbelliner Platz mit der U7 und steigense da um in die U3. Mit Fingercher nachgewiesen auf der Netzplan, den die Dame mit sich führte. Aber damit nicht gut. Sie meinte, sie wolle aber über Nollendorfplatz fahren. Da startet die U3 auch. Ja, gerne. Aber einfacher wäre so. Aber früher sei sie doch auch so gefahren. Und hin un her. Da wars mit meiner Ruhe vorbei und einigermaßen laut hörbar entgegnete ich fragend, ob sie denn nun Nollendorfplatz umsteigen wolle, oder nach Dahlem-Dorf? — Muss man nicht erwähnen, dass die Reaktion war, „Aber sonst bin ich doch auch Nollendorfplatz umgestiegen.“ Ich habe sie dann weitergeschickt.

Ich habe ja überhaupt nichts gegen Schrullen. Ich habe auch nichts gegen Besserwisser. Und ich habe an sich auch gar nichts gegen ältere Damen (irgendwann ist man das ja selbst mal). Aber in Paarung, alles zusammen?

Dieses Yorck-Loch. Mir fällt dann immer ein Text eines älteren Herren ein. „Mißverständnisse sind das Medium der Kommunikation des Nicht-Kommunikativen.“ (So las es Adorno einstens in der Charakteristik Walter Benjamins. Damit hinge man die Sache aber arg hoch.)

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