19. Mai 2024 Die Masse lebt

nmz 2007/06 ist draußen

Und zwar mit einigen ganz dollen Beiträgen, so wie diesem hier (Auszug):

Über Musikerziehung und die innere Sicherheit · Statement von Jürgen Vogt
Eher am Rande dieser Diskussionen meldeten sich aber auch nicht wenige zu Wort, die Musikerziehung als Mittel propagieren, solchen Gewaltausbrüchen prophylaktisch zu begegnen. Geradezu epidemisch wird dabei auf das Diktum des ehemaligen Bundesinnenministers Otto Schily verwiesen, nach dem die Schließung von Musikschulen eine Gefährdung der inneren Sicherheit darstelle. Musik an sich, vor allem aber dem eigenen Musikmachen, wird dabei ein ganzes Bündel an positiven Wirkungen zugeschrieben: nicht nur stärkt sie das Immunsystem und die Einschlafbereitschaft; vor allem aber macht sie Menschen sozial verträglicher. (…)

Es geht um Bullshit. So wie er als terminus technicus verwendet wird. Es geht auch um anderes.

Dazu kommt ein Gespräch mit Harald Heker, dem Chef der GEMA. Er unterhielt sich mit Theo Geißler und Barbara Haack über den “Kulturauftrag” und trug dabei dick auf:

Musik-Kultur ist bei der GEMA jetzt Chefsache
Harald Heker: Die GEMA ist gut beraten, ihr kulturpolitisches Profil insbesondere der Öffentlichkeit gegenüber zu schärfen und dafür zu sorgen, dass die Menschen verstehen, dass die GEMA keine GEZ ist, kein bloßes Inkassounternehmen, sondern eine Vereinigung von schutzwürdigen, kreativen Künstlern. Deswegen haben wir uns entschlossen, zukünftig all unsere Aktivitäten, die wir in der Vergangenheit schon zum Beispiel über die GEMA-Stiftung entwickelt haben, durch weitere neue Aktivitäten zu ergänzen. Wir müssen dann dieses Engagement auch deutlicher nach außen tragen als wir dies vielleicht in zu großer Bescheidenheit in der Vergangenheit getan haben. (…)

Und dann gibt es auch einen Nachschlag von Reinhard Schulz.

Hase und Igel
Es soll hier gar nicht die Frage gestellt werden, ob es heute den Komponisten besser oder schlechter geht, seit die Verwertungsgesellschaften sein geistiges Eigentum schützen. Gewiss, er bekommt für das Spielen und vor allem das Wiederholen seiner Werke Gebühren. Der häufig aufgeführte Musiker hat dadurch ein mehr oder weniger gesichertes Einkommen. Zugleich fällt auf, dass die zeitgenössische Musik seit der Einführung der Verwertungsrechte und der damit anfallenden Aufführungsgebühren aus dem öffentlichen Musikleben in Enklaven abgedrängt wurde. Hier besteht sicherlich kein unmittelbarer kausaler Zusammenhang, zumindest kein ausschließlicher. (…)

Und noch mehr, viel mehr, in der aktuellen nmz. Mit dem Schwerpunkt Urheberrecht. Auch mein unmaßgeblicher Beitrag: Kasse machen auf Kosten der Kreativen – Nützlich, lästig, im Weg – Über Entwicklungen im Urheberrecht.

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