9. Mai 2024 Die Masse lebt

Gedanken zum allfertigen Unfug

Die Verstopfung ist der Kehrseite der Mitzieheffekte im Sammeln von Hilfsbereitschaft einerseits und der mentalen Truppenbewegungen in einem zudem zusehends durch das Recht verödeten Felde.

Wo bleibt die gegentödliche Lyrik – wo bleibt der Widerstand?

“Was haben wir nur in all der Zeit getrieben?Wir sind dem Fortschritt vorausgeeilt und hinter uns zurückgeblieben.”
(Karl Kraus)

Posted via email from Huflaikhan – voll privat

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6 Kommentare

  1. Ja.
    Ich bin auch gelähmt

    Ja.

    Ich bin auch gelähmt (Betreiber einiger totgeborener Blogs): was soll man noch groß sagen, wenn alles Sagbare immer vor dem Bemühen der eigenen Stimme schon längst redundant war? Schwere narzisstische Kränkung, das. (Andererseits war es wahrscheinlich immer schon so. Nur gemerkt hat es niemand, weil man die Bibliotheken von Anfang bis Ende hätte durchlesen müssen, um sich diese Enttäuschung zu geben.)

    Und ich vermisse auch den Widerstand. Aber immer nur so lang, bis er sich formiert. Denn ein formierter Widerstand ist meist unendlich öde. Und spült in der Regel die Joschka Fischers dieser Welt an die Macht, damit es immer noch weitergehen kann.

    Wenn überhaupt irgendwo Hoffnung zu finden ist, dann im Subversiven, Anarchischen, Ungeplanten. Das ist nicht so spektalulär. Das fällt nicht so auf. Das zeigt sich hier und in vielen anderen kleinen Nischen im Netz. Und das ist der kleine Freiheitsgewinn. Während weiter oben Google und China arbeitsteilig die Technologien für die schöne neue Welt produzieren.

  2. Danke für die überflotte
    Danke für die überflotte Reaktion. Ich würde da schon trennen. Es gibt Redundanz, die nötig ist. Ein gutes Gefühl, das von mehreren gespiegelt wird, ist auch redundant. Aber es ist nötig.

    Aber natürlich steht auch viel in Bibliotheken drin. Auch schon besser Gedachtes. Auch schon länger Gedachtes.

    Das Subversive. Klar. Nischen! Gerne. Das bleibt auch. Gleichwohl rüstet sich das Reaktionäre immens auf. Da es auf Management schielt, übrigens ganz vorzüglich und daher ärgerlich in den ganz rechten Szenen. Dort finden sich viel weiter ausgeführte Diskurse zur Kultur als in der ganzen Mitte und Links zusammen.

    Aber als Beispiel: Dieser Text ist jetzt an gleichzeitig vier Stellen irgendwie präsent. Facebook, Posterous, Kritische Masse, Twitter. Die Existenz wird multipliziert. Und diese Redundanz ist Unsinn.

    An der Diskussion gegenüber Google und China kann man auch sehr schön demonstrieren, wie man durch abgleiten moralischer Fragen auf das rein Betriebswirtschaftliche kastriert werden.

    Und man muss leider sagen: Ich bin daran auch Schuld. Ich habe genau das miterreicht, was ich verhindern wollte: Zerfaserung, Aufspliterung bei gleichzeitiger Verfestigung von Stereotypie.

    Ich will das gleich mal, wenn ich Zeit finde, an einer Twitter-Meldung der Piratenpartei zur GEMA darstellen.

  3. Der Retweet als Akt der
    Der Retweet als Akt der Relativierung durch Redundanz? Wohl eher die allgegenwärtige Ambivalenz: Verunmöglichung von Rezeption. Bleibt nur Rückzug, oder Dosierung.

    Aber egal 😉

  4. Nenene. Nichts ist egal. Ich
    Nenene. Nichts ist egal. Ich halte nur nichts von der Beschleunigung von Unwissen vermittels Nachgeplapper ohne Nachinformation. Das war das Problem bei der GEMA-Meldung. Ein Retweet-Knopf ist schnell gedrückt.

  5. *Beschleunigung von Unwissen
    *Beschleunigung von Unwissen vermittels Nachgeplapper ohne Nachinformation.*

    Das ist es doch grade. Ich meine nicht Dich oder mich. Aber jeder transportiert/publiziert irgendwas, und Säue sind ebenso leicht durch das dorfale Global gejagt wie Enten. Wie soll man da noch Säue von Enten unterscheiden können, zumal bei dem Tempo? Da verdichtet sich alles zu reichlich dünner Soße. Und die Gefahr des “alles egal” dräut durchaus.

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