… denn er ist es nicht wert. Keine Namen, kein Titel, keine Analyse angeblicher Authentizität von Zeitlupeneffekten. Film ist Film, Oper ist Oper. Langweilig.
Dagegen einmal wieder in eine Bach-Kantate hineingehört und folgenden Text gefunden “Ich hatte viel Bekümmernis” BWV 21.
Tenor
Was helfen uns die schweren Sorgen,
Was hilft uns unser Weh und Ach!
Was hilft es, dass wir alle Morgen
Beseufzen unser Ungemach?
Wir machen unser Kreuz und Leid
Nur größer durch die Traurigkeit.
Etwas später folgt eine Tenorarie, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt.
Erfreue dich, Seele, erfreue dich, Herze.
Entweiche nun, Kummer, verschwinde, du Schmerze!
Verwandle dich, Weinen, in lauteren Wein,
Es wird nun mein Ächzen ein Jauchzen mir sein!
Es brennet und sammet die reinste Kerze
Der Liebe, des Trostes in Seele und Brust,
Weil Jesus mich tröstet mit himmlischer Lust.
Verwandle dich, Weinen, in lauteren Wein … das ist stark und ich hätte es nicht in einer geistlichen Kantate erwartet. So wenig wie Trost mit himmlischer Lust.
Die Musik dazu ist wirklich lustig, fast witzig in den ruckelnden Päuschen am Ende der musikalischen Strophen. Das ist gar glucksend, hoppelnd. Die Begleitung des Tenors mit mit Orgel und Violoncello (klingt bei mir arg nach Kontrabaß) wird synkopisch konterkariert durch den Tenor. Es ist wie ein Kinderspiel, dass man kurz unterbricht und Aufmerksamkeit erheischt, ehe sich die Kinder wieder wie selbstverständlich in ihr Spiel versenken. Sehr wirkungsvoll.