Zettelkasten
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Tagesdings – Fünf Bemerkungen
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1) Es wird schon sehr viel Zeit damit zugebracht, darüber nachzudenken, worüber jemand anderes vielleicht nachdenken könnte. 2) Seit wann ist es eigentlich üblich, in Mails unter den Namen (des Absenders) auch noch eine Berufsbezeichnung zu setzen? 3) Kann es sein, dass wir gerade das Zeitalter der Wichtigkeit erreicht haben? Ego-Trips der Vergangenheit mal als…
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„… quoll aus schwarzen Tasten Heiterkeit schwerflüssig in die ausgestorbene Welt“ [Kracauer]
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“Ein Klavier stand in dem Raum, Gianino konnte nicht widerstehen, er schlug die geliebten Melodien an, und von Tassengeklirr dünn kontrapunktiert, quoll aus schwarzen Tasten Heiterkeit schwerflüssig in die ausgestorbene Welt.” Ist einfach immer wieder gerne gelesen, zwischendurch, die Aufsätze aus den 20er Jahren, Kritiken zu Spengler, Kafka, Sinclair, Plessner und so vielen anderen. Besonders…
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Seite 118342
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Gustav Falke, ein Name, der mir eigentlich gar nichts sagt. Auch wenn es nur schwer geht, dass man in einer digitalen Bibliothek stöbert, muss man das ab und zu machen. Solche komischen Dinge kann man dann da finden. Gebet Herr, laß mich hungern dann und wann, Satt sein macht stumpf und träge, Und schick mir…
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Welttag der Philosophie
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Heute ist angeblich der Unesco-Tag der Philosophie. Das muss ich mir schnell was einfallen lassen: oder was einlallen lassen? Fiel mir heute, am Tag davor ein. 99,98% der Netzinhalte bestehen aus Rezeptionsproduktion. 0,019% sind reine Produktionen, die, hätte man ausreichend rezipiert, schon dagewesen wären. Als Erfindungen von schon Gefundenem. Bleiben die restlichen 0,001% – aber…
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Schnipsel – Utopie
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In seinen drei Regeln für Utopisten im Merkur-Sonderheft “Zukunft Denken – Nach den Utopien” schreibt der Philosoph Martin Seel im Einleitungstext: “Utopien sind unmögliche Möglichkeiten, die mögliche Möglichkeiten sichtbar werden lassen.” (S. 747) Diese Definition wandelt sich noch etwas ab nach der Lektüre von Rawls: “Denn diese Utopie ist ihrem Anspruch nach keine unmögliche, sondern…
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Aufstieg oder Abstieg [Baltasar Gracián]
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Wenn noch etwas Zeit ist, geht der Blick in Werke des spanischen Autors Baltasar Gracián. Den “Das Kritikon” gibt es wohl neu übersetzt, ein absurdes Buch. Man kann an jeder Stelle anfangen zu lesen, immer wieder wird man eine Merkwürdigkeit finden. Erinnert mich glatt an Musil, dessen Mann ohne Eigenschaften man nun wirklich nicht anders…
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Trinken – Definition
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An Tomatensuppe niemals Pfeffer. Niemals! Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen. Bier auf Wein, das geht gut rein. Nach dem Essen, sollst du ruhen oder tausend Schritte tuen. Gebietet der Einfalt doch bitte Einhalt. Einer geht noch … Der Wander schreibt übers Trinken: Da die Deutschen in dem Rufe stehen, von jeher gute…
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Dummenschanz
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a) Die Daten bitte. Ihre Daten bitte. Wir sammeln ihre Daten. Wir sind Lexikon. Die Wissenschaft ist das Mittel, durch das der Mensch lernt, was er tun kann, und deshalb erforscht sie die Bedürfnisse der äußeren Welt. Kunst ist das Mittel, durch das der Mensch lernt, was er tun will, und deshalb erforscht sie das…
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Soziologen-Clowning … „Es erreicht Bücherschränke“ [Luhmann]
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Immer wieder ist Niklas Luhmann, der Soziologe, für eine Grotestke gut. “Soll der Text Wissen werden, soll er also die noch nicht geführte Kommunikation vollenden, muß er einen Leser finden. Aber wie? Die Publikation sichert nicht, daß das Buch gelesen wird; schon gar nicht, wenn vor allem Bibliotheken es kaufen. Das Zusenden von Büchern an…
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Kork [Caudwell]
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3 Minuten Lesezeit
Und noch ein Korken, der blogt. Weiß jetzt auch nicht, was schlimmer ist. Aber ich will das Kapitel nicht schließen ohne den Hinweis darauf, dass es mir nun nach etlichen Jahren wieder einmal vergönnt war, ein Buchantiquariat zu besuchen. Regensburg ist da nicht so gut bestückt wie früher einmal Wien oder Berlin (oder selbst Gießen).…