20. Mai 2024 Die Masse lebt

Konzentration im Musikmarkt, IMPALA warnt

Die Impala (der internationale Wirtschaftsverband, der die Interessen unabhängiger Plattenfirmen und Musikverlage vertritt), warnt vor einer Fusion von Warner und EMI und befürchtet ein Ausbluten der Musikindustriemusik. „Eine mögliche EMI/Warner-Fusion wird dazu führen, dass wieder Tausende von Acts fallen gelassen werden. Das auf dem Markt verfügbare Musikrepertoire wird dadurch weiter schrumpfen“, kommentiert Horst Weidenmüller vom Label K7! diese Fusionsabsicht.

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch noch, dass die Klage der IMPALA gegen die Fusion von Sony und BMG immer hoch in erster Instanz anhängig ist. Was soll uns das sagen: Müsste die vollzogene Fusion bei einem Sieg vor Gericht etwa wieder aufgehoben werden? Dass die Marktkonzentartion nicht vorteilhaft ist für die Verbraucher und für den Musikmarkt insgesamt, dürfte naheliegend sein. Michel Lambot, Chairman von IMPALA denkt an Kyoto: „Wer denkt an Kultur und Musik, wenn Gerüchte laut werden, dass Vodaphone die Übernahme von Vivendi/Universal vorbereitet, dass Warner und EMI fusionieren wollen und dass Bertelsmann beabsichtigt, seine Sony/BMG-Anteile zu veräußern? Werden wir bald einen Kyoto-Vertrag für die Kultur brauchen?“ Also musikalischen Umweltschutz?

Oder sollte man es doch gelassener sehen und darauf hoffen, das die entstehenden Dinosaurier letztlich sich an sich selbst verschlucken werden?

Pressemitteilung:
IMPALA STELLT SICH GEGEN DIE ANGEKÜNDIGTE FUSION VON WARNER UND EMI

Wie IMPALA heute bestätigte, wendet sich die Organisation mit Nachdruck gegen die geplante Fusion der Plattenfirmen und Musikverlage EMI und Warner Music Group. Sollte der Merger zustande kommen, würden die beiden Unternehmen zusammen ein Viertel des Tonträgerverkaufs und nahezu 50 % des Musikverlaggeschäfts kontrollieren. Diese höhere Konzentration bedeutet für unabhängige Musikunternehmen eine ungerechte Steigerung der Kosten für den Zugang zum Markt.

Die Erklärung gab die Branchenvereinigung, die in Europa über 2500 unabhängige Musikunternehmen (größtenteils kleine und mittlere Unternehmen) vertritt, anlässlich bestätigter Berichte über die geplante Fusion von EMI und Warner Music Group ab.

Durch einen zweiten großen Unternehmenszusammenschluss nach der noch angefochtenen Fusion von Sony Music und BMG würde sich die Kontrolle über mehr als drei Viertel der weltweit veröffentlichten Musikwerke in den Händen von drei Unternehmen (Universal, Sony/BMG und Warner/EMI) befinden.

IMPALA steht bei der Verteidigung der Wahlfreiheit der Verbraucher, der kulturellen Diversität und der Ermöglichung breit gefächerter kultureller Produktionen seit den ersten Fusionsversuchen von Warner und EMI im Jahr 2000 an vorderster Front. Diese Fusion wurde durch entschlossenes Handeln der EU-Kommission verhindert.

2005 hatte IMPALA Klage gegen die Entscheidung der Europäischen Kommission eingereicht, die Fusion von Sony und BMG (Bertelsmann Music Group) zu erlauben. Der Fall ist noch beim Europäischen Gericht erster Instanz anhängig.

IMPALA ruft alle Musikfreunde, Interpreten, Komponisten, Einzelhändler, Verbraucher und deren Organisationen, sowie die Anbieter digitaler Dienste auf, sich gegen die weitere Konzentration auf dem Musiksektor zu stellen. Die Vereinigung hat unter der Adresse http://www.forculturaldiversity.org/ eine Online-Petition gegen Konzentration gestartet.

 

Die Impala (der internationale Wirtschaftsverband, der die Interessen unabhängiger Plattenfirmen und Musikverlage vertritt), warnt vor einer Fusion von Warner und EMI und befürchtet ein Ausbluten der Musikindustriemusik. „Eine mögliche EMI/Warner-Fusion wird dazu führen, dass wieder Tausende von Acts fallen gelassen werden. Das auf dem Markt verfügbare Musikrepertoire wird dadurch weiter schrumpfen“, kommentiert Horst Weidenmüller vom Label K7! diese Fusionsabsicht.

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch noch, dass die Klage der IMPALA gegen die Fusion von Sony und BMG immer hoch in erster Instanz anhängig ist. Was soll uns das sagen: Müsste die vollzogene Fusion bei einem Sieg vor Gericht etwa wieder aufgehoben werden? Dass die Marktkonzentartion nicht vorteilhaft ist für die Verbraucher und für den Musikmarkt insgesamt, dürfte naheliegend sein. Michel Lambot, Chairman von IMPALA denkt an Kyoto: „Wer denkt an Kultur und Musik, wenn Gerüchte laut werden, dass Vodaphone die Übernahme von Vivendi/Universal vorbereitet, dass Warner und EMI fusionieren wollen und dass Bertelsmann beabsichtigt, seine Sony/BMG-Anteile zu veräußern? Werden wir bald einen Kyoto-Vertrag für die Kultur brauchen?“ Also musikalischen Umweltschutz?

Oder sollte man es doch gelassener sehen und darauf hoffen, das die entstehenden Dinosaurier letztlich sich an sich selbst verschlucken werden?

Pressemitteilung:
IMPALA STELLT SICH GEGEN DIE ANGEKÜNDIGTE FUSION VON WARNER UND EMI

Wie IMPALA heute bestätigte, wendet sich die Organisation mit Nachdruck gegen die geplante Fusion der Plattenfirmen und Musikverlage EMI und Warner Music Group. Sollte der Merger zustande kommen, würden die beiden Unternehmen zusammen ein Viertel des Tonträgerverkaufs und nahezu 50 % des Musikverlaggeschäfts kontrollieren. Diese höhere Konzentration bedeutet für unabhängige Musikunternehmen eine ungerechte Steigerung der Kosten für den Zugang zum Markt.

Die Erklärung gab die Branchenvereinigung, die in Europa über 2500 unabhängige Musikunternehmen (größtenteils kleine und mittlere Unternehmen) vertritt, anlässlich bestätigter Berichte über die geplante Fusion von EMI und Warner Music Group ab.

Durch einen zweiten großen Unternehmenszusammenschluss nach der noch angefochtenen Fusion von Sony Music und BMG würde sich die Kontrolle über mehr als drei Viertel der weltweit veröffentlichten Musikwerke in den Händen von drei Unternehmen (Universal, Sony/BMG und Warner/EMI) befinden.

IMPALA steht bei der Verteidigung der Wahlfreiheit der Verbraucher, der kulturellen Diversität und der Ermöglichung breit gefächerter kultureller Produktionen seit den ersten Fusionsversuchen von Warner und EMI im Jahr 2000 an vorderster Front. Diese Fusion wurde durch entschlossenes Handeln der EU-Kommission verhindert.

2005 hatte IMPALA Klage gegen die Entscheidung der Europäischen Kommission eingereicht, die Fusion von Sony und BMG (Bertelsmann Music Group) zu erlauben. Der Fall ist noch beim Europäischen Gericht erster Instanz anhängig.

IMPALA ruft alle Musikfreunde, Interpreten, Komponisten, Einzelhändler, Verbraucher und deren Organisationen, sowie die Anbieter digitaler Dienste auf, sich gegen die weitere Konzentration auf dem Musiksektor zu stellen. Die Vereinigung hat unter der Adresse http://www.forculturaldiversity.org/ eine Online-Petition gegen Konzentration gestartet.

 

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4 Kommentare

  1. Nun, nachdem Sony-BMG so

    Nun, nachdem Sony-BMG so eigentümliche trojanische Kopierschutzmechanismen auf eine CD gepresst hat, muss man sich sowieso überlegen, ob man ihnen als Kunde noch allzu viel Vertrauen schenken kann 😉

    Aber wenn bei einer Fusion viele Gruppen und Solisten „fallengelassen“ werden: wäre das dann nicht gerade eine Chance für die kleineren Plattenfirmen? Sie müssten sich halt bei der Vermarktung besser zusammentun oder gemeinsam gleich eine eigene Kette gründen. Dann könnte es überall „Independent 2.0“-Läden geben und man wüsste wieder, wohin man sein Geld lieber trägt …

  2. Klar. Diese Sony-Sache.

    Klar. Diese Sony-Sache.

    Das Fallenlassen, auch da sehe ich dich an der gleichen Stelle. Ich finde das nicht besonders bedauerlich. Wen es trifft, der wird jammern, wenn man aber andereseits sieht, was für Summen teilweise für Kontrakte hingeblättert werden … . Die Guten gehen eh wieder weg, von selbst, so wie die Kinderzimmer Productions.

    Ob die Kleinen da zuschlagen sollten? Ich hoffe nicht. Von mir aus kann vieles da einfach rausfallen.

    Die Kleinen stehen ja zusammen, in Deutschland als VUT. Und sie vermarkten zumindest im Netz zusammen. Den Namen der Plattform habe ich vergessen. Aber ansonsten, wenn ich mich nicht täusche, lieben die auch die Unabhängigkeit untereinander und voneinander. Die sollen sich mal nicht so schwach machen. Sind sie nämlich doch gar nicht.

  3. @Buster: Es gibt nicht nur

    @Buster: Es gibt nicht nur Konzerne. Ich sprach von einer „Kette“ und hatte so etwas wie Franchising oder Kooperation oder Genossenschaft im Hinterkopf. Die Rechtsform sollte schon zum Produkt passen. Und natürlich wäre „fair trade“ wichtig.

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