14. Mai 2024 Die Masse lebt

taktlos 111: Schnelle Brüter

Die Reformen im Zeichen von Bologna haben auch den Kunsthochschulbereich erreicht. Wenn man sich so die Meinungen der Rektoren und Präsidenten anhört, war dies eine gute Entwicklung. In der Tat sind die Tanker der Hochschulen in Bewegung geraten. Aber wenn man es sich genau anhört, dann wirkt es, als wäre der Neustrukturierungsbereich allein dazu da, etwas zu bewegen, was sonst nie in Bewegung gekommen wäre. Die Musikhochschulen sind tatsächlich verkrustet und Änderungen innerhalb des Systems mussten als äußerst schwierig erscheinen.

Der Bologna-Prozess hat da rein formalistisch gewirkt. Bewegung wurde initiiert. Aber ob dies eine wirklich positive Neuordnung zur Folge haben wird, scheint längst nicht ausgemacht. Eine Struktur wurde ersetzt durch eine eigentlich noch viel Repressivere. Die Chance, etwas grundlegend Neues zu machen, ist vertan.

Raum für Freiheit?Die Reformen im Zeichen von Bologna haben auch den Kunsthochschulbereich erreicht. Wenn man sich so die Meinungen der Rektoren und Präsidenten anhört, war dies eine gute Entwicklung. In der Tat sind die Tanker der Hochschulen in Bewegung geraten. Aber wenn man es sich genau anhört, dann wirkt es, als wäre der Neustrukturierungsbereich allein dazu da, etwas zu bewegen, was sonst nie in Bewegung gekommen wäre. Die Musikhochschulen sind tatsächlich verkrustet und Änderungen innerhalb des Systems mussten als äußerst schwierig erscheinen.

Der Bologna-Prozess hat da rein formalistisch gewirkt. Bewegung wurde initiiert. Aber ob dies eine wirklich positive Neuordnung zur Folge haben wird, scheint längst nicht ausgemacht. Eine Struktur wurde ersetzt durch eine eigentlich noch viel Repressivere. Die Chance, etwas grundlegend Neues zu machen, ist vertan.

Das Wunderliche ist, dass dies niemanden kümmert. Die Studierenden wirken nicht einmal verunsichert, sondern total gelähmt. Der Grad der Verschulung, Credit-Points hin und her, mutet an wie die Verlängerung aus Schule und Berufszukunft zugleich. Na klar, wie die Gäste in taktlos feststellten, die Studierenden haben eine jahrelange Übephase hinter sich und wollen eben nur Musik machen. Aber auch von der anderen Seite ist der Widerstand minimal. Professoren und Organisatoren arrangieren sich. Denn richtig tiefgreifend ist diese Bologna-Reform eben auch nicht. Man kann weiter wursteln, allein die Nomenklatur hat sich geändert. So what?

taktlos war auf den Spuren der Veränderungen. Hier nachzuhören. Zu Gast aus Frankfurt: Thomas Rietschel; aus Trossingen: Elisabeth Gutjahr; und aus München: Siegfried Mauser.

Notiz am Rande: Sigrid Plundrich und Erika Switzer spielen ein Stück von Peter Michael Hamel nach Hermann Hesse. Eine ganz wunderbare Musik übrigens, leider nicht vollständig. Vor dem Raum selbst waren mehrere Vitrinen mit Werken Karl Höllers ausgestellt. Der wiederum war derjenige, der damals Hamel das Studium in München zunächst vermasselt hatte (siehe taktlos 110). Zur Ehre der Hochschule gereicht es vielleicht, dass auch vor etwa zwei Jahren die gleichen Vitrinen genau so befüllt waren.

Anhängend mein Beitrag zur Sendung: Bachelor-Master-Bolognese.

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