9. Mai 2024 Die Masse lebt

Bruchstück einer Fototheorie, die niemand braucht

Was ist denn das, ein Foto? Schon die Antwort ist unmöglich zu geben. Das geht nicht.

  1. Man sollte davon ausgehen, dass es Fotos nichts gibt.
  2. Auf meinem Schreibtisch liegen also Dinge, die es nicht gibt; Fotografien.
  3. Auf dem Monitor meines Fotoapparates, dem Monitor meines Computers werden Dinge angezeigt, die es nicht gibt.
  4. Ich besitze eine Zeitschrift, die sich unter anderem mit Dingen beschäftigt, die es nicht gibt.

Was ist eine Foto? Eine Abbildung? Was bildet sie ab? Ein Objekt? Und welchen Sinn hat das? Das Foto ist die Materie, die die Abbildung in sich trägt. Und doch entsteht das Foto nicht auf dem Papier, dort ist nur ein merkwürdiger Gegenstand, der Foto genannt wird. Das Foto bildet sich erst ab in der Betrachtung. So wie auch Musik und die ganze Umwelt.

Vor mir liegen Noten mit Musik. Sie sind nicht die Musik. Aber ich bilde mir ein, dass es sich um eine Beschreibungssprache handelt, die ich mir mit Mühe und Not vorstellen kann.

Welche Beschreibungssprache hat ein Bild, ein Foto? Es beschreibt sich selbst, es ist die Beschreibungssprache. Und ich stelle mir genau so mit Mühe Not vor zu sehen, was ich sehe.

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