9. Mai 2024 Die Masse lebt

SWR2 wird zu SWR Kultur / Ketchup statt Adorno / Spätwerk längst vollendet

Radau im Radio

Der Umbau im Radio ist im vollen Gange. Interessant das PS einer Mail aus dem SWR. Man erfährt so nebenbei, dass der Wellenname geändert wird und dass das ab 15. April mit Programmänderungen einhergehen werde. Welche das sind?

P.S.: Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass ab dem 15. April eine Programmumstellung von SWR2 zu SWR Kultur stattfinden wird und dieser Prozess mit Programmänderungen einhergehen kann.

Alles nicht so wichtig. Das heitere Umbenamsen verdeckt genau was? Das die Programmänderungen massiv sind.

Mich beschleicht der Verdacht, dass in der ARD der Begriff “Kultur” nur begrenzt häufig verwendet werden darf. Ab 2. April streicht rbbKultur das raus und nennt sich radio3. Also war der Begriff offenbar für den SWR jetzt frei. In der Summe ändert sich also nichts.

Absurd bleibt es gleichwohl. Erst letztes Jahr wurde aus „Landesart“ und „Kunscht!“ „SWR Kultur“ (Meldung des SWR). Eine unsinnige Begriffskultur um den Kulturbegriff bricht sich Bahn. Irgendwie, wenn es nicht so ernst wäre, bloße Verfassungsfolklore.

Der angehimmelte Dirigent

Dem SWR und den Salzburger Festspielen tanzt dagegen ein Dirigent auf der Nase herum. Wer das mit sich machen lässt, macht letztlich ein gefährliches Spielchen mit. Der Kommentar von Moritz Eggert im Bad Blog Of Musick.

Bayern treckert die Grundschüler:innen

Was auch untergeht: Schon wieder eine Schulreformquatsch in der Grundschule in Bayern. Weil man sich bessere PISA-Ergebnisse wünscht, legt man Musik, Kunst und Werken in ein Fach zusammen. An sich eine gute Idee, wenn zugleich der Umfang dieses Faches verdreifacht würde und man bei Religion und CSU-Kunde ein sparen täte (PM des Deutschen Musikrates). Wer freie Wähler wählt, wählt freien Fall in Sachen schulischer Bildung.

Selbsterwähnung

In der HörBar ein Album, das ich anfangs ziemlich überflüssig fand, das dann aber beim Weiterhören sich sehr schön entfaltet hat.

Ali N. Askin – up chute

Damals

Vor drei Jahren

Lieber Theodor W. Adorno: Ich bitte Sie um Entschuldigung. Vor die Wahl gestellt, heute ein paar Stunden über einen sehr tiefsinnigen Satz aus Ihrem Aufsatz “Meinung Wahn Gesellschaft” zu meditieren oder aber Ketchup selbst zu machen, habe ich mich für den Ketchup entschieden. Jetzt ist er fertig und ein bisschen zu scharf geworden. Letzteres nehme ich als ein Zeichen von Ihnen, verehrter Herr Adorno, wahr. Wahr bleibt Ihr Satz dennoch, aber er ist sehr bitter für all diejenigen, die sich in irgendeinem Widerstand wähnen – allerdings darin ihren wahrhaft autoritären Charakter nur ausleben, weil sie Erkenntnissen sich verweigern, die durch wissenschaftliche Forschung im Prozess geschürft werden, jene hingegen sich zu Personen extremen Dogmatismus‘ verhärten, so dass sie sich selbst in den Momenten, in denen sie Wahres erkennen, dieses ins Unrecht setzen. Sie entwerten ihre Erkenntnis zum Wahn.

Ich hingegen habe heute Ketchup produziert, auch ein Stück Kultur und ein Stück Konsum zugleich.

Für Freunde VII (1988)

Gestern erwähnte ich die Opusse 1. Jetzt mein vorletztes Werk “Für Freunde VII”. Es folgte nur noch ein Geburtstagsliedchen “Unter den Linden” und “Für Freunde VIII” – zwei sehr kurze Stücke fürs Klavier.

 

 

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