8. Mai 2024 Die Masse lebt

Facebook ausräumen / Die chlorreichen Sieben

Facebook ist zu räumen nach allen Formen, die sich da ergeben. Aber auch alte Präsenzen sind aufzugeben. In den letzten Jahren habe unter anderem podcastle.info schlecht gepflegt – sollte man eine Übersicht zu den Podcasts aus dem Bereich der „ernsten“ Musik werden, also jenseits der ganzen Geschütze der Kulturindustrie.

podcastle.info

Das Problem: Ich höre so gut wie keine Podcasts. Dafür fehlt mir schlicht die Zeit, wenn man sowieso im Hintergrund laufend Radio hören möchte. Also das, was gerade aktuell so anliegt. Und sonst andere Musik und alles gesprochene Wort im linearen, das heißt Zeitaufwendigen ist so zeitunökonomisch. Ganz im Gegenteil etwa zur Kunstform des Features oder des Hörspiels, denen ich gerne folge. Wenn ich dazu die Zeit finde. Aber auch da kann man viel Trauer haben. Denn wo findet das denn statt, wo gibt es dazu einen Überblick, was wo läuft?

app-philharmonie.de

Oder die app-philharmonie.de, die ich dafür ersonnen hatte – Wortspiel erkannt? App/Elb – Software in Form von Apps für Mobiltelefone im Bereich der Musik zu sortieren. Aber: Auch dazu fehlt mir jegliche Zeit und Qualifikation. Websites kann ich analysieren, aber die Untiefen von Software? Dabei gibt es auch da Preziosen aller Art.

Sperrsitz / Musikunrat.de / Kulturunrat.de / schielpirat.de

Naja und jetzt mal wieder mit Defekten die Eingliederung von musikunrat.de und kulturunrat.de (Alias) in das Logbuch der Kritische Masse. Auch Musikunrat stammt aus dem Projekt des nmz-blogs „Sperrsitz“, wo ich neben dem manchmal arg pubertären Bad Blog Of Musick einen Seitenstrang entwickeln wollte. Da es aber immer auch zu verlegerischen Politik der neuen musikzeitung Differenzen gab, wurden die Dinge, die stets als Projekt gedacht waren zu musikunrat.de und kulturunrat.de auf All-Inkl umgezogen. Journalistische Freiheit endlich inklusive.

Außerdem konnte ich auf diese Weise ganz unabhängig auf die Arbeit von Musikrat und Kulturrat eingehen. Sozusagen als AntiRat. UnRat eben. Aber so richtig warm wurde ich damit nicht, weil es auch den Kontext zu 1933-1945 und seinen vielen „Un-“s gab bishin zum Ungeziefer und der Unkunst etc. – es ist eine Art Rückbefreiung davon.

Es gelangt so alles wieder zurück an seinen guten alten Platz. Die kritische Masse hat sich ja etwa 1998 gegründet. Warum? Weil ich den Begriff der Masse nicht nur im negativen Sinn, der Massenpsychologie und der Kulturindustrie verstanden wissen wollte, sondern dauerhaft eine „kritische Masse“ mir erträumt hatte.

Wenn ich jetzt bemerke, wie viel Arbeit es allein schon wieder ist, Facebook leerzuräumen von meinen Gedanken, die dort zwar ihren Platz gefunden hatte, aber eben nur zu Gast sind und waren und viele Blogs zugleich im Zuge zahlreicher Entwicklungen entweder zu professionellen Werbeangeboten wurden oder deren Macher:innen in Richtung Microblogging und Mikrokommunikation gingen, war es genau die Bequemlichkeit und die schnelle Reaktion dort, die einen hielten. Das wird immer weniger. Und wenn es wenig ist, dann darf es das hier auch sein. Während seiner Hochzeit hatte die “Kritische Masse” zwischen 2004 bis 2006 eine ordentliche Leser:innenschaft. Namen wie Postmeister und Buster und Semmel wären da zu nennen. Stefanolixe und und und … Plasticthinking oder High Tatras – vom Mehrzweckbeutel ganz abgesehen. Lange passé. Und wenn man einmal sieht, welche wirren Wege rein technisch die Kritische Masse gegangen ist: Von Nucleus zu WordPress zu Drupal 5, 6, 7 und zu WordPress zurück. Und jetzt eingesammelt aus Kritische-Masse.de, Urteilskraft.de, Musikunrat.de, Sperrsitz der nmz, schielpirat.de (als Gegenstück zum Stilpirat.de – ein unorganisertes Chaos, reines Spiel mit Software und ihren Möglichkeiten.

So sind die Zeiten. So waren sie …

  • Grund genug auf das neueste eines der ältesten Alt-Altblogger hinzuweisen. Michael Seemann als mspr0 startet den Newsletter “Krasse Links”. Gestern kam der erste herein (oder heute). Hatte noch keine Zeit, den zu lesen. ;(

Gibt es eigentlich noch Pingbacks etc. oder ist das tot?


Facebook ausräumen:


Vor einem Jahr am Oder-Havel-Kanal:

Wohnen am Oder-Havel-Kanal:

Vor zwei Jahren an der Autobahn im Forst Düppel/Wannsee:

Vor sieben Jahren – Die chorreichen Sieben:

Die chorreichen Sieben. Foto: Hufner
Die chorreichen Sieben. Foto: Hufner

 

 

 

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