9. Mai 2024 Die Masse lebt

Mythen des Alltags II: Zeit ist Geld

Zeit ist Geld, sagt ein Sprichwort. Aber es ist genau umgekehrt: Geld ist Zeit.

Station I: Kaufhof, Edeka-Markt. Alles ist hier teurer als sonstwo, normalerweise. Die Kassen sind wenig besetzt, aber es auch nur wenig Kundschaft unterwegs. Entscheidung für Kasse 5, vor mir zwei junge Männer, der eine ist schon beim bezahlen. 4 Euro und paar Popel. Scheckkarte gezückt und bezahlenwollend. Geht nicht, mit Karte geht erst ab fünf Euro. Also zurück in den Laden durch die Gassen und irgendwas finden, was den Mann über die fünf Euro bringt. Mitleidiges Lächeln. Fertig. Dann nur noch ein weiterer junger Mann, „bloß“ mit einer Chipstüte. 1 Euro und ein paar Zerquetschte. Aber es passiert, was passieren muss. Der Mann greift in seine Tasche, macht aus beiden Händen eine Kugel und legt Unmengen kleinster Münzen wie ein Opfer auf das Kassenband. Vier Minuten später war alles von der Kassiererin durchgezählt. Genauso lange dauerte das Stück-für-Stück-Aufklauben der übrigbleibenden Münzen. Meinen angesäuerten Blick erwidert der Mann mit einem, der soviel bedeutet: „Warte Bürschchen, ich mach dich kalt, du feiste Drecksau, du Arschgesicht.“

Station II: Tabakladen W. zwecks Nachschub. Freundlich halte ich einer jungen Besucherin die Tür auf und lasse diese auch noch vor. Man ist ja gut erzogen. Auch sie bestellt nur ein Produkt, Drum in blau. Fein, das geht flott. Aber heute scheint der Tag des Kleingeldes zu sein und ich habe es nicht mitbekommen. Auch sie kramt sich durch ihre Geldbörse, Cent für Cent um am Ende feststellen zu müssen, dass fünf Cent fehlen. Na danke. Geld zurück und Schein hingelegt. Das wars. Als ich dann selbst zur Tat schreiten möchte, bedeutet man mir, dass das Zeug in der montäglichen Lieferung vergessen ward. Aber ich könnte doch das gleiche Produkt in anderer Packungsgröße beziehen. Sie hätten da eine Tonne von, würden die im Zweifel auch kostenfrei liefern. Das letzte mal, als ich dies machte, hatte Regensburg den ganzen Herbst und Winter lang Nebel. Neenee.

Zeit ist Geld, sagt ein Sprichwort. Aber es ist genau umgekehrt: Geld ist Zeit.

Station I: Kaufhof, Edeka-Markt. Alles ist hier teurer als sonstwo, normalerweise. Die Kassen sind wenig besetzt, aber es auch nur wenig Kundschaft unterwegs. Entscheidung für Kasse 5, vor mir zwei junge Männer, der eine ist schon beim bezahlen. 4 Euro und paar Popel. Scheckkarte gezückt und bezahlenwollend. Geht nicht, mit Karte geht erst ab fünf Euro. Also zurück in den Laden durch die Gassen und irgendwas finden, was den Mann über die fünf Euro bringt. Mitleidiges Lächeln. Fertig. Dann nur noch ein weiterer junger Mann, „bloß“ mit einer Chipstüte. 1 Euro und ein paar Zerquetschte. Aber es passiert, was passieren muss. Der Mann greift in seine Tasche, macht aus beiden Händen eine Kugel und legt Unmengen kleinster Münzen wie ein Opfer auf das Kassenband. Vier Minuten später war alles von der Kassiererin durchgezählt. Genauso lange dauerte das Stück-für-Stück-Aufklauben der übrigbleibenden Münzen. Meinen angesäuerten Blick erwidert der Mann mit einem, der soviel bedeutet: „Warte Bürschchen, ich mach dich kalt, du feiste Drecksau, du Arschgesicht.“

Station II: Tabakladen W. zwecks Nachschub. Freundlich halte ich einer jungen Besucherin die Tür auf und lasse diese auch noch vor. Man ist ja gut erzogen. Auch sie bestellt nur ein Produkt, Drum in blau. Fein, das geht flott. Aber heute scheint der Tag des Kleingeldes zu sein und ich habe es nicht mitbekommen. Auch sie kramt sich durch ihre Geldbörse, Cent für Cent um am Ende feststellen zu müssen, dass fünf Cent fehlen. Na danke. Geld zurück und Schein hingelegt. Das wars. Als ich dann selbst zur Tat schreiten möchte, bedeutet man mir, dass das Zeug in der montäglichen Lieferung vergessen ward. Aber ich könnte doch das gleiche Produkt in anderer Packungsgröße beziehen. Sie hätten da eine Tonne von, würden die im Zweifel auch kostenfrei liefern. Das letzte mal, als ich dies machte, hatte Regensburg den ganzen Herbst und Winter lang Nebel. Neenee.

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